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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 10. November 2009; 19:58
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Letzte Worte:

> Pepis Praktikanten-Parade

Josef Proell hat eine Kreativoffensive begruendet. Allerdings anders,
als er sich das wohl vorgestellt hat. Denn er sucht nun, analog zu den
so beliebten Casting-Shows, nein, nicht den Superstar, sondern den
"Superpraktikanten". Zu gewinnen gibt es dabei naemlich "das
begehrteste Praktikum des Landes": "Eine Woche an der Seite von Josef
Proell". Wer also Feuer und Flamme dafuer ist, sich wochenlang darum
zu bemuehen, eine ganze Woche lang fuer Proell II. den Kasperl zu
machen und dafuer dann reich belohnt zu werden (ideel natuerlich und
nicht etwa schnoed monetaer), sollte ganz schnell auf
http://www.superpraktikant.at surfen. Wer was zu lachen haben will,
uebrigens auch, weil die Website sieht aus, wie sich die OeVP
vorstellt, was junge Menschen fuer "megaaffentittengeil" (wie das mal
Maria Rauch-Kallat so treffend formuliert hat) halten sollen: Vor dem
Hintergrund eines blauen Strahlenbuendels sieht man einen jungen Mann
und eine junge Frau stehen, die hoffnungsfroh nach oben blicken, quasi
ihrer lichten Hoffnung entgegen. Daneben das Logo mit dem Schriftzug
"Superpraktikant", das sehr an das Superman-Logo erinnert. Meine
Einschaetzung: Der fuer die graphische Gestaltung verantwortliche
Mensch gehoert dem schwarzen Lager an -- nur, dass es eher das Schwarz
des Anarchismus sein duerfte. Oder glaubt man bei der OeVP,
Selbstverarsche liege bei jungen Leuten im Trend?

Das Beste daran: Die Kampagne richtet sich nicht an 16- oder
17-Jaehrige, was schon schlimm genug waere, sondern an Menschen "unter
30", vornehmlich Studierende, also den bereits erwachsenen Nachwuchs
der Bildungselite...

Ja, da war es klar, dass das die Kreativsten im Land mobilisieren
musste. Kandidat Niko Alm etwa ("der Mann fuers Grobe") bot sich
bereits an, er sei durchaus bereit, sollte dies gewuenscht sein,
bestimmte Probleme in Proells Umfeld, etwa Maria Fekter, "zu
beseitigen". Das migrantische Magazin "das Biber" mobilisiert hingegen
seine "Tschuschen" (Selbstbezeichnung) bei der Publikumswahl eine
Migrantin zu pushen. Der Publizist und Clown Klaus Werner-Lobo will,
dass "Proell Seppi Koenig von Oesterreich" wird und Werner-Lobo selbst
moechte sein Hofnarr werden. Von jenem User, der sich selbst als
"Schosshuendchen" bezeichnet, das mit Proell "Gassi gehen" moechte,
einmal ganz zu schweigen... Und die Falter-Journalistin Barbara Toth
bewirbt sich nur um den Job, weil sie ueber diese Kampagne eine
Reportage schreiben moechte. Das Ranking zu Redaktionsschluss: Toth
fuehrt vor Alm und Werner-Lobo; die, die das Praktikum anscheinend
ernsthaft anstreben, sind bislang schwer abgeschlagen.
-br-

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Ausserdem sehr empfehlenswert: Das Video von der Praesentation der
Kampagne:
http://www.oevp.at/videos/index.aspx?pageid=38046



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