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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 13. Oktober 2009; 19:33
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Initiativen/Termin:

> Mahnwache und Kundgebung: Niemals vergessen! Nie wieder Faschismus!

Montag, 9.11.2009, 18h
Gedenkstein vor dem ehemaligen Aspangbahnhof
Platz der Opfer der Deportation (bei Ecke A.-Blamauerg./Aspangstr.),
1030 Wien

Mit dem deutschen Ueberfall auf Polen begann offiziell der 2.
Weltkrieg in Europa. Zu diesem Zeitpunkt lebten noch etwa 70.000
Juedinnen und Juden in Wien. Alle verbliebenen oesterreichischen
Juedinnen und Juden waren mittlerweile nach Wien geschickt worden.
Dort lebten sie in Sammelwohnungen und -lager zusammengepfercht, unter
schlechten Bedingungen und schlecht versorgt. Sie wurden in Listen
registriert und mussten einen gelben Davidstern tragen, wie auch die
verbliebenen juedischen Wohnungen mit einem solchen gekennzeichnet
wurden, um den Behoerden die Verfolgung bzw. Aushebung fuer die
folgenden Deportationen zu erleichtern.

Die ersten Deportationen sollten noch dem zumindest vorgeblichen Ziel
dienen, deutsche bzw. oesterreichische Juedinnen und Juden in einem
"Judenreservat" in Polen anzusiedeln. Dieser Plan wurde aber nie
verwirklicht.

Im Fruehjahr 1941 forderte der nunmehrige Gauleiter von Wien, Baldur
von Schirach, die Deportationen wieder aufzunehmen, um die
verbliebenen juedischen Wohnungen "freimachen" zu koennen. Juden und
Juedinnen wurden erfasst und registriert und in der Folge Listen fuer
die Deportationen zusammengestellt.

Die Deportationen erfolgten vom Apangbahnhof. Diese wurden zuerst mit
normalen Personenwaggons der 3. Klasse, spaeter dann mit Viehwagons,
durchgefuehrt und "nur" von normaler Polizei bewacht, nicht der SS.
Zum einen wollten die Nazis wohl die Illusion einer "Auswanderung"
fuer die Betroffenen und die beobachtetende Bevoelkerung
aufrechterhalten, zum andern rechneten sie nicht mit nennenswerten
Widerstand durch die Betroffenen, weil viele der aus Wien Deportierten
aeltere Menschen bzw. Frauen waren. Die Opfer der ersten Deportationen
im Jahr 1941 wurden auf die Ghettos im besetzten Rest-Polen
aufgeteilt. Arbeitsfaehige kamen meist in die Zwangsarbeitslager der
SS. Die meisten dieser am Anfang 1941 Deportierten sollten im
Fruehjahr und Sommer 1942 "Auskaemmaktionen" der SS zum Opfer fallen
oder wurden zusammen mit den polnischen Juedinnen und Juden in die
Vernichtungslager gebracht. Tausende oesterreichische Juden und
Juedinnen wurden in Lagern wie Maly Trostinez massenhaft erschossen
oder in Gaswagen umgebracht.

Spaeter fuehrten die Deportationszuege vom Aspangbahnhof in das Ghetto
Theresienstadt in der Naehe von Prag, von wo aus die Zuege Richtung
Vernichtungslager Treblinka, Sobibor, Auschwitz bzw.
Auschwitz/Birkenau gingen, welche mittlerweile schon mit riesigen
Gaskammern ausgestattet waren. Mit dem Zweck moeglichst viele Menschen
in moeglichst kurzer Zeit und - fuer die Moerder - moeglichst
"schonend" umzubringen.
(Aussendungstext, sehr stark gek.)



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