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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 7. Oktober 2009; 16:41
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Demoaufruf:
> ASYL IST MENSCHENRECHT
Daher: Nein zu diesem Gesetz! Ruecktritt von Fekter - jetzt!
KUNDGEBUNG Dienstag, 20. Oktober 2009, 18 Uhr; Innenministerium, 
Minoritenplatz, Wien
Innenministerin Fekter hat eine Novelle zum Asyl- und Fremdenrecht 
vorgelegt, die unsagbares Leid ueber viele unschuldige Menschen 
bringen wird.
Unbescholtene Fluechtlinge sollen schon am Beginn des Verfahrens in 
Schubhaft kommen. Gleich beim ersten Bescheid, der sie in einen 
anderen EU-Staat, z.B. Griechenland oder Polen, ausweist, egal wie 
unsaeglich schlecht die dortigen Asylbedingungen sind.
Tausende sollen hinter Gitter. Unter ihnen verzweifelte und 
traumatisierte Menschen, die der Folter und dem Tod entronnen sind. 
Ihre einzige "Schuld": Sie suchen Schutz in Oesterreich. Schubhaft 
heisst: Gefaengnis ohne Urteil, ohne Delikt. Fekter ist nicht faehig 
und nicht willens, die Menschenrechte in Oesterreich zu 
gewaehrleisten. Die Bedingungen in der Schubhaft sind nicht 
menschenrechtskonform; der Europarat bezeichnet sie als "gaenzlich 
unakzeptabel".
Die Beschwerdefrist in solchen Verfahren wird auf eine Woche (bisher 
zwei) verkuerzt. Wer das zugewiesene Gebiet (meist Traiskirchen) 
verlaesst und z.B. nach Wien faehrt, um einen Rechtsbeistand zu 
suchen, wird sofort verhaftet. Menschen hinter Gittern finden aber 
schon gar keinen Rechtsbeistand. Also Abschiebung ohne Beschwerde --  
kurzer Prozess!
Auch "Folgeantraege" soll es nicht mehr geben. Welche Schicksale 
stecken hinter diesem Wort? Ein anerkannter Fluechtling heiratet eine 
Frau, deren Asylantrag abgewiesen ist, sie wird schwanger und stellt 
einen neuen Asylantrag. Das Kind darf bleiben, es erhaelt wie sein 
Vater Asyl. Nur die Mutter muss fort, wenn es nach Fekter geht. Ohne 
ihr Kind!
"Folgeantraege" konnte man bisher stellen, wenn man in Oesterreich an 
Demonstrationen gegen das Regime im Heimatland teilnahm (IranerInnen 
etwa gegen Ahmadinejads Wahlbetrug!). Auch das will Fekter 
unterbinden. Fuer Exil-DemonstrantInnen heisst es in Zukunft: 
Abschiebung -- moeglicherweise in den Tod.
So wie jede Verschaerfung des Fremdenrechts bisher wird auch dieser 
Gesetzentwurf nur die Rechtsparteien staerken. Gruende, Fekters 
Ruecktritt zu fordern, gibt es aber noch viel mehr: Erst wurde der 
tschetschenische Fluechtling Umar I. auf offener Strasse in Wien 
ermordet; seinen Antrag auf Personenschutz hatten Fekters Behoerden 
abgelehnt. Polizisten pruegeln den US-amerikanischen Lehrer Mike B. in 
Wien krankenhausreif. Im Sommer erschossen Polizisten ein 14jaehriges 
Kind. Und nun starb, nach sechs Wochen Hungerstreik, der junge Inder 
Gaganpreet Singh K. in der Schubhaft unter den Augen der Polizei...
Es ist Zeit, dass es anders wird. Diese Novelle darf nicht beschlossen 
werden. Fekter muss gehen. Das gesamte bestehende Fremdenrechtspaket 
gehoert aufgehoben und durch ein modernes, den Grundrechten 
verpflichtetes Asyl- und Einwanderungsrecht ersetzt. Menschenrechte 
muessen wieder gelten in diesem Land!
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Initiator: Asyl in Not. UnterstuetzerInnen (Stand 1.10.): Afrodia, 
aks-Wien, Asyl in Not, Asylkoordination Oesterreich, Die Bunte 
Zeitung, Ehe ohne Grenzen, FC Sans Papiers, Fluechtlings- und 
Deserteursberatung, Gesellschaft fuer bedrohte Voelker, 
GPA-djp-Jugend, Die Gruenen Wien, Gruener Rathausklub, Kukuma, Liga 
fuer emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit (LeEZA), 
Oesterreichische HochschuelerInnenschaft-Bundesvertretung, 
Sozialistische Jugend Oesterreich (SJOe), SJ Wien,, SOS Mitmensch, 
Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStOe), Verein Suedwind 
Entwicklungspolitik, Verein Ute Bock, Wiener Integrationskonferenz, 
WUK-Vorstand.
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