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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 7. Oktober 2009; 16:57
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Nachruf:

> Erwin Simek 1924-2009

Vor 40 Jahren war Erwin Simek einer der Initiatoren zur Gruendung der
"Arbeitsgemeinschaft fuer Gewerkschaftliche Einheit".

Damit sollte den Bemuehungen der KPOe - Fuehrung, nach den Ereignissen
1968 in der CSSR verstaerkt politische Einflussnahme auf die ihr nahe
stehenden gewerkschaftlichen Taetigkeiten auszuueben, ein Riegel
vorgeschoben werden.

Die "alte Gewerkschaftliche Einheit", die im Gefolge des
Oktoberstreiks 1950 entstand, entwickelte sich immer staerker zu einer
parteiunabhaengigen, linken Gewerkschaftsfraktion, was dem
stalinistischen Fluegel der KPOe hoechst zuwider war.

Als Konsequenz dieser Auseinandersetzungen ergriff eine Gruppe von
Betriebsraeten aus dem OeMV-Tanklager Lobau (z.B. Walter Neuhaus,
Hans Resch, Erwin Simek u. a.) 1969 die Initiative zur Gruendung der
"Arbeitsgemeinschaft fuer gewerkschaftliche Einheit" (GE) um
ungestoert von parteipolitischen Interessen und Einflussnahmen,
relevante gesellschaftskritische Politik zu vertreten.

Erwin Simek war, wie viele andere Betriebsraete aus dem
Angestelltenbereich, gewerkschaftlich gut verankert. Als Funktionaer
der Ortsgruppe Donaustadt, Mitglied der Wiener und Bundeskontrolle der
GPA, Mitglied der Fachgruppenleitung Erdoelindustrie und des
Vorstandes der Sektion Industrie der GPA, war Erwin in viele
Diskussions- und Entscheidungsprozesse eingebunden und konnte dabei
die kritischen Positionen der GE einbringen.

In seinen vielen Funktionen war Erwin auch fuer die Ausrichtung
unserer gewerkschaftlichen Positionen ein wichtiger Informant und
Ratgeber. Seit seiner Pensionierung 1985 gehoerte Erwin zu den aktiven
Unterstuetzern bei der Vorbereitung und Durchfuehrung von Aktionen und
bei der Organisierung des Versandes der "Alternative". Weiters hat er
mit Moritz Neumann jahrelang unser GE-Archiv in der ehemaligen
Bruecke-Druckerei in der Wipplingerstrasse in Schuss gehalten. Das
Erzaehlen von ein paar Witzen gehoerte dabei zu seinem Repertoire.

Neben seinem gewerkschaftlichen Engagement war Erwin sehr bemueht, das
Leben fremder Voelker in allen Teilen der Welt kennen zu lernen und
sich dabei auch mit der Entwicklung der Arbeiter und
Gewerkschaftsbewegung - besonders in Europa - zu beschaeftigen.

Ein Schlaganfall vor 2 Jahren laehmte seine Energie und
Bewegungsfaehigkeit, was letztlich vor einigen Wochen im 86.
Lebensjahr zu seinem Tode fuehrte.

Wir gedenken eines Kollegen, der viel zum Aufbau, zur Entwicklung der
heutigen AUGE beigetragen hat.
*Franz Mikolasch*


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