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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 16. September 2009; 02:19
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Deutschland/Moderne Zeiten:
> Polizisten anzeigen ist ungesund
Weltweiter Aktionstag gegen Ueberwachung
Wenn man auf eine Demo geht, die unter dem Motto "Freiheit statt 
Angst" stattfindet und sich gegen die allzu rigorose Machtausuebung 
des Staates richtet, darf man sich nicht wundern, wenn man sich unter 
Polizeistiefeln wiederfindet. So erging es jenem Demonstranten, der 
einen Polizisten zur Anzeige bringen wollte, der gerade "unter 
unfreundlichen Umstaenden" einen Freund von ihm festgenommen hatte. 
Einer der umstehenden Polizisten packte ihn deswegen ansatzlos am 
Kragen, riss ihn zu Boden und liess seine Kollegen dann nach 
Herzenslust auf ihm herumtrampeln. Eine Alltaeglichkeit weltweit im 
Umgang mit Demonstranten, doch diesmal gab es ein exzellentes Video, 
dass sich kurze Zeit spaeter im Web wiederfand (1). Sogar die Polizei 
musste zugeben, dass an der Authentizitaet der Aufnahme keinerlei 
Zweifel besteht.
Diese Szene war passend fuer das Thema der Demonstration. Denn 
waehrend es der Staat nicht sonderlich liebt, wenn seine Arbeitnehmer 
bei der Arbeit gefilmt zu werden, so ist ihm doch die Ueberwachung 
seiner Untertanen ein grosses Anliegen -- wogegen am Samstag in Berlin 
tausende Menschen demonstrierten. Datenschutzbeauftragte und 
Menschenrechtsaktivisten warfen der deutschen Bundesregierung unter 
anderem "Ueberwachungswahn" vor. Zu der Grossdemonstration unter dem 
Motto "Freiheit statt Angst" hatte ein Buendnis von 167 
Organisationen, bestehend aus Buergerrechtlern, Parteien, 
Datenschuetzern und Gewerkschaften, aufgerufen. (2)
Nach Angaben der Veranstalter gingen 25.000 Teilnehmer auf die 
Strasse, Polizeikreise sprachen hingegen von mehr als zehntausend. 
Themen der Grossdemonstration waren unter anderem die 
Vorratsdatenspeicherung, die flaechendeckenden Erhebung biometrischer 
Daten, die geplante Einfuehrung der Elektronischen Gesundheitsakte 
sowie "der allgemeine Trend in der EU zur Aufruestung der Innenpolitik 
mit technischen Ueberwachungsinstrumentarien", so die Veranstalter in 
einer Aussendung am Samstag.
Die Demonstration war Teil eines weltweiten Aktionstages ("Freedom not 
Fear") in zahlreichen Staedten. Demos und Aktionen fanden vor allem in 
Europa statt, aber auch in Buenos Aires und Guatemala-Stadt.
In Oesterreich gab es leider weniger Aufregung, es reichte nur in 
Wien, Graz und Innsbruck zu Informationsstaenden der Initiative 
"Freiheit statt Angst". (3)
(futurezone u.a./akin)
(1) http://www.youtube.com/watch?v=TDYfm-NsXq8&
 (2) http://www.freiheitstattangst.de/
 (3) http://www.freiheit-statt-angst.org/
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