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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 1. September 2009; 16:20
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Letzte Worte:
> Abdullah Hofer
Wir dokumentieren ein Bekennerschreiben:
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Aktionen vom 28. August 2009 zum Andreas-Hofer-Gedenkjahr
Fuer einiges Aufsehen sorgte die kuenstlerische Aktion vom 28. August 
2009 beim Andreas-Hofer-Denkmal am Berg Isel. Das Linzer 
Kunstkollektiv "qujOchOe - experimentelle kunst- und kulturarbeit" 
bekennt sich mit diesem Schreiben zu diesem interventionistischen 
Eingriff.
Die Umgestaltung des Andreas-Hofer-Denkmals (Anm.d.Red.: Schmueckung 
mit RAF-Symbolen) steht in einer Reihe mit weiteren Aktionen, die von 
uns am gleichen Tag in Innsbruck durchgefuehrt wurden. So wurde die 
Andreas-Hofer-Strasse in Pippi-Langstrumpf-Strasse umbenannt, in einem 
lokalen Spar-Supermarkt erfolgte ein Austausch des gesamten 
Andreas-Hofer-Sortiments (Kaese, Bier, ...) durch 
Abdullah-Oecalan-Produkte und in der Hofer-Wanted-Ausstellung wurde 
eine Soundinstallation mit rebellischen Texten aus der Popkultur 
angebracht.
Im Mittelpunkt all dieser Aktionen stand die Auseinandersetzung mit 
einem mythologisch aufgeladenen RebellInnentum. Dies nicht aus Jux und 
Tollerei, sondern aus wohl ueberlegtem Grund. Durch den banal 
anmutenden Austausch eines Rebellen mit anderen (z. B. RAF, Pippi 
Langstrumpf, Abdullah Oecalan, Bob Marley, Asterix & Obelix, Mahatma 
Gandhi, ...) wird die Absurditaet des Personenkults wie jener um Andreas 
Hofer sichtbar.
Mythologische Verklaerungen, ritualisierte Heldenverehrungen und 
politisch motivierte Geschichtsschreibungen fuehren dazu, dass eine 
differenzierte Auseinandersetzung mit der Geschichte beinahe 
unmoeglich gemacht wird.
Bedanken moechte sich qujOchOe bei den VerfasserInnen der zahlreichen 
Forumsbeitraege auf www.orf.at, www.derstandard.at etc. und der 
ueberwiegend differenzierten Diskussion ueber die Aktion.
Der Tiroler FPOe, die uns in einer einfaeltigen Presseaussendung 
"zerstoererische Aktionen und damit eine Radikalisierung der 
Diskussion" vorgeworfen hat, moechten wir mitteilen, dass es sich 
bewusst nicht um zerstoererische Aktionen handelte und im Gegenteil 
zum Vorwurf eine Differenzierung der Diskussion das Ziel war und ist.
Der "Liste Tirol" moechten wir auf diesem Weg mitteilen, dass der 
italienische Geheimdienst nicht hinter der Aktion steht und uns ihre 
paranoide Weltsicht unheimlich ist.
Eine ausfuehrliche Dokumentation der kuenstlerischen Aktionen findet 
sich in den kommenden Tagen unter http://www.qujOchOE.org.
Die Kunst- und Kulturinitiative "qujOchOe - experimentelle Kunst- und 
Kulturarbeit" wurde 2001 in Linz gegruendet. qujOchOe greift in 
Prozesse an den Schnittstellen von Kunst, Politik/Gesellschaft und 
Wissenschaft mittels inventiver kuenstlerischer Methoden ein, die von 
kuenstlerischen Interventionen in oeffentlichen Raeumen, oeffentlichen 
Vortrags- oder Diskussionsreihen, musikalischen und visuellen 
Aktionsformen oder veroeffentlichten Schriftreihen bis hin zu 
aktionsorientierten Installationen reichen. Die Herangehens- und 
Arbeitsweise von qujOchOe ist regelmaessig durch Transdisziplinaritaet 
von Wissenschaft und Kunst, einer besonderen Intensitaet sowie der 
kritischen Auseinandersetzung mit gewoehnlichen kulturellen Praxen 
gekennzeichnet.
*qujOchOe, Innsbruck/Linz, 30. August 2009*
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