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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 1. September 2009; 16:18
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Spanien:
> Linksgruener Abschiebeminister in Katalonien
Kataloniens Innenminister Joan Saura (Linke-Gruene) will 120 
algerische Bootsfluechtlinge abschieben. Die Gruppe war am vergangenen 
Wochenende an der Mittelmeerkueste bei Almeria gestrandet. Um mitten 
in der touristischen Hauptsaison weniger oeffentliches Aufsehen zu 
Erregen, verbrachten die Behoerden die Einwanderer in die spanische 
Industriemetrople. Das Internierungslager im Freihafen ist bereits 
seit Monaten ueberfuellt. Es grassieren Seuchen.
Saura erklaerte im katalanischen Regionalsender TV3: Man habe die 
algerischen Immigranten gezielt zur Ausweisung aus Almeria nach 
Barcelona verbracht, da diese in einer Grosstadt "weniger Unruhe 
stiften" ("generando menos alarma social"). In Katalonien regiert eine 
Drei-Parteien-Koalition aus Sozialisten, Links-Republikanern und 
Links-Gruenen (ICV).
Nach Saura handelt es sich um einen "behoerden-uebliches Vorgehen" 
nach spanischem Auslaenderrecht. Die Madrider Parlamentsgruppe der 
Linken stimmt gegen die Novellierung des Auslaendergesetzes. Die 
Verschaerfung sieht unter anderem eine Erweiterung der Abschiebehaft 
von 40 auf 60 Tagen vor.*
Die Polizeigewerkschaft CEP kritisierte Saura aufgrund der 
grassierenden Schweinegrippe-Epidemie in der ueberfuellten CIE Zona 
Franca. Die Haftanstalt muesste zur Seuchenbekaempfung geraeumt 
werden.
Spanien hat sich im Rahmen der EU-Migrationspolitik (FRONTEX) 
verpflichtet seine offenen Grenzen fuer illegale Migraten zu 
schliessen. Nach monatelangen Razzien gegen "Illegale" in wurden 
Anfang 2009 polizeiinterne Papiere mit festgesetzten Festnahmenquoten 
bekannt. Betroffen waren insbesondere Marokkaner. Mit dem 
nahegelegenen Koenigreich bestehen Rueckfuehrungsabkommen. Spaniens 
Innenminister Rubalcaba dementierte mehrfach, dass es derartige 
Zielvorgaben aus dem Innenministerium gibt.
In Barcelona handelt es sich jetzt erstmals um eine grossangelegte 
Aktion gegen algerische Bootsfluechtlinge. Unklar ist, ob mit diesem 
Land bislang ein Auslieferungsabkommen besteht.
(indymedia/bearb.)
Quelle: http://linksunten.indymedia.org/de/node/10117
* Anm.: Die EU-Richtlinie zum Thema Laenge der Schubhaftdauer ist da 
weitaus grosszuegiger und viele EU-Staaten kennen weitaus laengere 
Maximaldauern. In Oesterreich ist bspw. eine Anhaltung bis zu 10 
Monaten binnen zwei Jahren moeglich.
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