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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 25. August 2009; 15:17
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Wien:
> Nazimob flashte nicht wirklich
Fuer den 17. August planten Neonazis in Deutschland und Oesterreich
einen Flashmob zum Gedenken an Rudolf Hess. Die Aktion von fuenf
Neonazis scheiterte am Westbahnhof an 100 Gegendemonstranten.
Seit Jahren versuchen die rechten Recken, des Todestages von Rudolf
Hess, dem 1987 verstorbenen Stellvertreter Hitlers, zu gedenken. Um
Verbote von Aufmaerschen zu umgehen, haben sie nun den "Flashmob" fuer
sich entdeckt, weil Polizei und Behoerden dagegen schwer vorgehen
koennen.
Beim Flashmob verabreden sich Menschen im Internet oder per Handy
dazu, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort bestimmte Dinge
zu tun. Allerdings kennen einander die Menschen nicht, die
TeilnehmerInnen bleiben anonym. Was genau stattfindet weiss jedeR erst
in dem Moment, in dem der Flashmob passiert oder zumindest passieren
soll.
Erprobt wurde die Aktionsform, die das erste Mal um die
Jahrtausendwende auftrat, zunaechst mit Aktionen wie Kissenschlachten
und dem gleichzeitigen Schwenken gleichfarbiger Regenschirmen, also zu
spassorientierten Zwecken. Allerdings ist der Flashmob auch fuer
politische Inhalte nutzbar.
Die rechtsradikale Aktion sollte - ganz auf der Hoehe der Zeit - auf
Youtube, Flickr und Twitter dokumentiert werden, Stichwort:
"Hessmob09".
Gleichzeitig warnten Rechtsextremisten aber auch vor dieser
Aktionsform, da der moegliche Widerstand ebenfalls nicht kalkulierbar
ist, wie sich am Montag in Wien zeigte.
Fuenf Neonazis standen etwa 100 Demonstranten und ca. zehn Polizisten
gegenueber. Die Neonazis zogen sich darauf rasch in ein Gasthaus
zurueck. Abgesehen von einem Zwischenfall (ein Neonazi bekam
Pfefferspray ab und der Sprayer lief davon), verlief die Aktion
beispielhaft: Ein geschlossener zivilgesellschaftlicher Protest gegen
den immer dreister werdenden Versuch der Rechtsextremen, den
oeffentlichen Raum zu besetzen. Niemals duerfen wir es zulassen und
uns daran gewoehnen, dass mit SS-Runen und SS-Totenkoepfen
geschmueckte und taetowierte Neonazis zum Alltag gehoeren.
Bei der Gegendemonstration forderten wir die anwesende Polizei auf,
Anzeige wegen Wiederbetaetigung zu erstatten.
*Birgit Hebein, Klubobfrau der Gruenen im 15. Bezirk*
*
Anm.d.Red.: Der Nazimob wollte in Dutzenden von Staedten im
deutschsprachigen Raum gleichzeitig flashen. Nach bislang eingegangen
Berichten duerften aber die meisten Aktionen an den anderen
Treffpunkten in Deutschland und Oesterreich auch eher zum Flashflop
geworden sein.
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