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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 30. Juni 2009; 2:00
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Originaltext-Weiterleitung
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MAHNWACHE
am Mittwoch, 1. Juli 2009
Um 18.00 Uhr
am Stephansplatz/Graben
Bitte bringt selbstgefertigte Transparente und Tafeln mit !!!

NEIN ZUM MILITAERPUTSCH IN HONDURAS!
In den Morgenstunden des 28.Juni ueberfiel honduranisches Militär die
Präsidentenresidenz in der Hauptstadt Tegucigalpa und entführte den
Präsidenten Manuel Zelaya unter Gewaltanwendung in eine Kaserne.
Anschließend wurde er in die Hauptstadt Costa Ricas geflogen und somit
deportiert.
Die Außenministerin Honduras, Patricia Rodas, wurde mit brutaler
Gewaltanwendung gemeinsam mit dem kubanischen Botschafter von vermummten
Militärs entführt, als auch die anwesenden, sie schuetzenden, Botschafter
Nicaraguas und Venezuelas attackiert, unter flagranter Mißachtung
internationaler Abkommen.
Militär patrulliert in den Straßen der Hauptstadt und anderen wichtigen
Städten, Militärflugzeuge und Hubschrauber sind am Himmel, das staatliche TV
wurde besetzt, die Privatmedien senden nur Unterhaltungsprogramme, die
Telefonleitungen und die Elektrizitätversorgung wurde unterbrochen.

Das verfassungswidrige, ja kriminelle Vorgehen der Putschisten wird
dokumentiert durch die Vorlage einer gefaelschten Ruecktrittserklaerung von
Praesident Zelaya, die als Grundlage fuer die Abstimmung im Parlament und
zur Legitimation des so eingesetzten "neuen Staatsoberhauptes" gedient hat.
Weiters wurde behauptet, dass Praesident Zelaya durch ein Asylansuchen in
Costa Rica seinen Ruecktritt bestaetigt haette - dies ist eine infame Luege.
In den Strassen der Hauptstadt und im ganzen Land fordern die Menschen die
Rueckkehr ihres demokratisch gewaehlten Praesidenten Manuel Zelaya, den
Rueckzug des Miltaers in die Kasernen und damit ein Ende ihrer Gewalt, die
bereits zur Ermordung eines Abgeordneten gefuehrt hat.

Der Putsch richtet sich gegen den demokratisch gewaehlten Präsidenten und
seine Regierung, welcher nicht den Interessen der einheimischen Machteliten
und ihrer auslaendischen Unterstuetzer Folge leistet, sondern erstmalig in
der neueren Geschichte von Honduras für soziale Gerechtigkeit arbeitet. Die
unter Einhaltung aller ordnungsgemaessen Bestimmungen anberaumte
Volksbefragung haette unter Beobachtung von internationalen Vertretern wie
der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stattfinden sollen; schon dies
bestaetigt ihren vollkommen verfassungsgemaessen Charakter. Die Ausweitung
der demokratischen Rechte des Volkes, ein Prozess der mittlerweile in ganz
Lateinamerika stattfindet, ist nun der Anlaß für den Putsch des Militärs.
Unabhaengig voneinander haben internationale Organisationen wie die UNO, die
Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), die Europaeísche Union, sowie
auch die USA und viele andere Nationen weltweit sich eindeutig gegen diesen
Militaerputsch ausgesprochen.

Wir verurteilen entschieden den Militärputsch. Wir wissen zu viel über die
zahlreichen Militärputsche und deren Folgen, sei es in Chile (1973), in
Argentinien (1976) oder anderswo. Der jetzige Ablauf aehnelt frappant dem
Putschversuch in Venezuela von 2002.
Als in Oesterreich lebende Menschen verurteilen wir die verzerrende,
unrichtige und den Putsch rechtfertigende und verharmlosende Darstellung der
Ereignisse in Honduras im oesterreichischen staatlichen Fernsehen und Radio
sowie in den oesterreichischen Privatmedien.

Wir fordern den österreichischen Bundespräsidenten, die österreichische
Bundesregierung und alle entsprechenden Instanzen dazu auf, den
Militärputsch in Honduras unmißverständlich zu verurteilen und alles in
ihrer Macht stehende zu unternehmen, um durch Wiedereinsetzung des
demokratisch gewaehlten Praesidenten Manuel Zelaya zur Wiederherstellung der
verfassungsgemaessen Ordnung in Honduras beizutragen.
Die schrecklichen Zeiten der Militärputsche und anschließender Putschisten-
Regime in Lateinamerika und der ganzen Welt muß endgültig vorbei sein!
Unsere Solidarität gilt dem Volk von Honduras und seinem von ihm
demokratisch gewählten Präsidenten Manuel Zelaya.
NO PASARAN!

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Originaltext Ende
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Kontaktadresse fuer den Aufruf: "Friedrich Mahrer" < email fm-AT-reflex.at >
Unterstützungswillige Organisationen werden aufgefordert, sich sofort zu
melden.

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