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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Juni 2009; 17:57
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Letzte Worte:

> MQ: Eindruecke vom Protestsaufen

Aufregung um das Wiener Museumsquartier. Die MQ-Fuehrung kontrollierte
strikt auf dem von alten und neuen Gemaeuern umschlossenen Gelaende
die Hausordnung -- unter anderem das Verbot, selbst mitgebrachten
Alkohol zu konsumieren. Mittlerweile hat man von seiten des MQ bereits
zugestanden, dass die Security ein bisschen uebers Ziel
hinausgeschossen habe. Natuerlich sei es kein Problem, wenn
mitgebrachte Getraenke, auch Alkohol, konsumiert wuerden -- man habe
nur diese Hausordnung, damit man Exzesse verhindern koennte.
Keinesfalls ginge es darum, die Konsumation der im MQ angesiedelten
Gastronomie zu foerdern. Doch zu spaet -- die Lawine war schon im
Rollen und binnen weniger Tage erklaerten 1300 Leute im
Internet-Netzwerk "Facebook", zu dieser Veranstaltung (Motto: "Bring
your own beer!") kommen zu wollen. Ein User auf Indymedia notierte
daraufhin seine Beobachtungen und Ueberlegungen zu dieser Bewegung:
***

Am Samstag gab es das erste Protestsaufen gegen die neue restriktive
Hausordnung unter dem Aufhaenger: "Verbot von Dosenbier!" im MQ.
Gekommen waren viele: Der zentrale Platz zwischen MUMOK und Leopold
war dicht belegt, die Stiegen gut besetzt, und selbst draussen, auf
dem Platz vor dem MQ fanden sich einige Menschen ein. Die Stimmung war
sehr chillig und hatte irgendwas festivalmaessiges. Es wurde
getrommelt, Gitarre gespielt, getrunken, einige Menschen in
Bodypaint-Outfit tanzten, ein schwarz Vermummter und ein Superheld
sammelten Muell ein, Gruene und AG versuchten sich in Szene zu setzen,
was ihnen allerdings dank des bunten Treibens eher misslang,....

Polizei war keine zu sehen, dafuer gab es wieder einige Securities,
diesesmal ohne Schlagstoecke oder Maglites (Stabtaschenlampen, Anm.),
dafuer mit T-Shirts, auf denen sie sich selbst "Gaestebetreuer"
nannten. Diese versuchten nichtsdestotrotz vereinzelt, Leute mit
Fahrraedern (Fahrradfahren im MQ verboten) nicht auf das Gelaende zu
lassen, doch es blieb beim Versuch. Das Wasser aus dem Becken wurde
ausgelassen (das Planschen ist laut neuer Hausordnung verboten), und
wurde so kurzerhand zur Liegewiese umfunktioniert.

Als politisch aktiver Mensch mutest es etwas komisch an, dass zu einem
eher unwichtigen Thema sich so leicht und kurz so viele Menschen
mobilisieren lassen. Doch einerseits ist das klar, sagt doch schon ein
altes Sprichwort, dass einem das Hemd naeher ist als der Rock, und
andererseits geht es um viel mehr als das Dosenbier. Verboten ist auch
das Fremdflyern, Radfahren, Strassenzeitung-Verkaufen,... Ausserdem
geht es generell um die Nutzung oeffentlicher Raeume, um
Kommerzialisierung und Vertreibung, als auch um Verbote generell.

Auffallend war auch, dass die ueblichen Demo-Utensilien wie Transpis,
ewig lange Reden,... fehlten. Unpolitisch oder gelungene Mischung aus
Party und Protest mit anderen Ausdrucksformen?

Auf jeden Fall geht es weiter: Nexten Samstag, um 18:00, findet das
nexte Protestsaufen statt.
*alcoholicus politicus*

*

Quelle: http://at.indymedia.org/node/14805

Weitere Infos:
http://bringyourbeer.wordpress.com/



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