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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Juni 2009; 17:55
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Lesendenbriefe zu akin 16/09 (akin-pd 9.6.2009):

> Demuetigung kennt viele Gesichter

Bizeps hatte in der akin darueber berichtet, dass sich in einem
LeserInnenbrief der Kronenzeitung eine Aussage verloren hat: in diesem
Geschreibsel wurde angeprangert, dass eine gehoerlose Person ins
Parlament entsandt werden sollte, um barrierefrei gestalterisch
mitzuwirken, skandalisiert sollten die Kosten der
Uebersetzungstaetigkeiten werden. Es wurde die Meinung publiziert,
dass es Geldverschwendung (gerade in Zeiten der Krise) waere, in
Menschen Geld zu investieren, die ohnehin zu den Gedemuetigten der
Gesellschaft gehoeren.

Andererseits lese ich von einer Initiative von Frauen, die sich
dagegen verwehren, aufgrund ihrer wohlbeleibten Weiblichkeit sich
diskriminiert zu fuehlen, die sich einen Weg zu Wohlbefinden sucht.

Wo bleibt der Zusammenhang? Es wird gewagt, in Frage zu stellen, ob es
untragbar ist, Menschen "mit Behinderung" ein gestalterisches Element
(letztlich ein Existenzrecht) zu zugestehen. Es wird in Frage
gestellt, ob wir uns der Diktion der Duerrheit, die uns als
Schoenheitsideal bis zum Erbrechen vor Augen gefuehrt wird, fuegen
wollen. Neue Feindbilder werden aufgebaut.

Die kapitalistische Logistik hat es in ihrer Feindbildkonstrukition
weit gebracht, die Wohlbeleibten, die als solche deklarierten
"Menschen mit Behinderung" jene, die an dieser Gesellschaft erkrankt
sind, werden veraechtlich behandelt und in ihrer Menschenwuerde
gedemuetigt; in Frage gestellt wird das Recht zu leben: wer zu mehr
Gewichtigkeit neigt, isst zu viel, wer zu viel hustet, raucht zu viel,
wer von allem zu wenig hat, ist ungenuegsam, wer aus einem anderem
Land kommt, ist fremd, doch wer bestimmt die Grenzen?
*rosalia krenn*

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> Zu "Lasst uns unangenehm sein!"

Ich war betroffen von folgender Passage der Analyse: ......."Stimmt
schon, die Voggenhuber-Geschichte hat den Gruenen auch viel gekostet.
Obwohl Voggenhuber ein EU-Fan war -- aber er hatte Profil, Ecken und
Kanten. Stattdessen eine Lunacek hinzusetzen, die auf sympathisch
macht, aber genausowenig EU-kritisch ist, war wohl keine so gute
Idee."..... Von wegen Voggenhubers Profil, Ecken und Kanten! Der
Voggenhuber ist ein charakterloser Wendehals, der schaebigste, der mir
je begegnet ist! VOR der EU-Abstimmung tourte er mit Kontra-Vortraegen
durch Oesterreich, verfasste Texte mit der Hauptbotschaft "die EU ist
von innen nicht reformierbar, daher KEIN Beitritt" (womit er
zweifellos recht hatte ). NACH der Abstimmung war ploetzlich alles
anders. Haette er einen Funken Charakter, wuerde er sich nach seiner
"Vorgeschichte" nicht ausgerechnet nach Bruessel setzen. wo sind die
Ecken und Kanten, ich sehe nur schmierigen Opportunismus? Mittlerweile
ist er zu einem totalen EU-Fan mutiert, der dem grauslichen
Verfassungsvertrag zustimmt und ihn verteidigt! Dass Voggenhuber
solche Beliebtheit geniesst, kann ich mir nur durch das kurze
Gedaechtnis vieler Menschen erklaeren.
*Helmut Hromadnik*



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