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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Juni 2009; 18:16
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> Linzer 1.Mai-Nachwehen
Nach den Vorfaellen am 1.Mai in Linz wird offensichtlich nicht zur 
Tagesordnung uebergegangen. Waehrend Polizei und Justiz dafuer gesorgt 
haben, dass es ab diesem Freitag zu Prozessen gegen die am 1.Mai in 
Linz bei der polizeilichen Pruegelorgie (s.a. akin 13/09) 
Festgenommenen kommen wird, spielen sich im politischen Bereich 
seltsame Szenen ab. Waehrend selbst die Rektoren der vier Linzer 
Universitaeten in einem Offenen Brief von "unverhaeltnismaessig 
gewaltsamen Eingriffen durch einzelne Polizisten" sprechen und viele 
Organisationen und Initiativen aus dem kulturellen und politischen 
Bereich ihren Protest formuliert hatten, meinte die OeVP zum 
Gegenangriff uebergehen zu muessen. Die Chefin des LInzer VP-Clubs, 
Elisabeth Manhal, verstieg sich sogar zu der Forderung, dass, wer sich 
mit "Radaubruedern" solidarisiere und die Exekutive vorverurteile, bis 
zur Aufklaerung der Vorfaelle keine Subventionen mehr bekommen duerfe.
Das fanden sogar die "Oberoestereichischen Nachrichten" ein wenig 
skurril und gaben zu bedenken: "Betroffen von dieser Forderung waeren 
zum Beispiel die Aktion kritischer Schueler, der Bund 
Sozialdemokratischer Freiheitskaempfer, das Linzer Frauenhaus, der 
Betriebsrat der Caritas, die oberoesterreichische Kulturplattform, die 
Stadtwerkstatt, das Theater Phoenix."
Bei der Gemeinderatssitzung am 4.Juni war davon von Seiten der OeVP 
nicht mehr gar soviel zu hoeren. Der Wind hatte sich gedreht. 
Mehrheitlich angenommen wurden im Gemeinderat -- teilweise sogar mit 
Unterstuetzung der OeVP -- zwei Resolutionen, die die Aufklaerung der 
Vorfaelle vom 1.Mai forderten und auch "Subventionsentzug als 
politisches Zuechtigungsinstrument" einer Demokratie als "unwuerdig" 
brandmarkten. In Linz haelt die SPOe immer noch die absolute Mehrheit.
Was moegliche Verfahren gegen Polizeibeamte angeht, blieb bislang aber 
alles etwas vage. Die Polizei spricht von internen Ermittlungen. 
Gerichtlich anhaengig ist derzeit nur ein Verfahren gegen unbekannte 
Beamte wegen des Verdachts auf Koerperverletzung.
(akin)
Link: http://gegenpolizeigewalt.servus.at/
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