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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Juni 2009; 18:07
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Rund um die Wahl:
> Krone-Brief: "Zu teure" Gehoerlose
Fuer grossen Unmut sorgt ein in der Printausgabe der Kronen-Zeitung 
veroeffentlichter Leserbrief. Ein Leser moechte die Kosten der 
Dolmetschung sparen und haette daher gerne, dass die gehoerlose Helene 
Jarmer nicht Abgeordnete wird. Aus dem Leserbrief: "Hier gaebe es 
einmal die Moeglichkeit, durch die EU-Wahl wirklich Steuergeld zu 
sparen. Nicht die Gruenen waehlen. Dadurch Lunacek nicht nach 
Bruessel, sondern verbleibt im Parlament. Jarmer kommt dadurch nicht 
ins Parlament", meint ein Leserbriefschreiber in der Kronen-Zeitung am 
25. Mai 2009. Es versetze ihm als "Steuerzahler schon einen Schlag", 
wenn er von 200.000 Euro Dolmetschkosten pro Jahr lese. "Die Frage 
muss erlaubt sein, wer diese Summe bezahlt. Frau Jarmer, der 
Steuerzahler oder vielleicht doch die Gruenen? Wetten, der 
Steuerzahler bleibt uebrig", tut der Leserbreifschreiber wortgewaltig 
seine Meinung kund.
Innerhalb der Behindertenbewegung gibt es seit Erscheinen des 
Leserbriefes heftige Reaktionen, ueber die wir hier auszugsweise 
berichten.. "Ich frage mich, ob dies ein 'echter' Leserbrief ist. Es 
gibt Zeitungen, wo Redakteure als 'Leserbriefschreiber' agieren", gibt 
Andreas Poeschek zu bedenken.
Lukas Huber vom Oesterreichischen Gehoerlosenbund erinnert daran, 
"dass im Juli 2005 alle Parlamentsabgeordneten dafuer gestimmt haben, 
die Oesterreichische Gebaerdensprache in der Bundesverfassung 
anzuerkennen. Das schliesst auch das Recht auf Dolmetschung fuer alle 
Gehoerlosen mit ein, unabhaengig davon, welcher Partei sie 
angehoeren". Auch wenn solche Erinnerungen unangenehm sind, so 
verweist er doch auf die Geschichte in diesem Land. "Erbkranke fallen 
dem Volk zur Last", zitiert er und meint, dass es heute eben heisst: 
"Die Behinderten verschlingen Unsummen".
"Schon bei meinem Einzug ins Parlament im Jahr 1986 gab es Stimmen, 
die sich gegen den notwendigen barrierefreien Umbau aussprachen", 
berichtet DSA Manfred Srb, der als erster Rollstuhlfahrer fuer die 
Gruenen ins Parlament einzog.
(Martin Ladstaetter, bizeps / stark gek.)
Volltext: http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=9718
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