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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 19. Mai 2009; 18:16
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Initiativen/Kultur/Soziales:
> Un/Selbstaendig und erwerbslos?
Der "Kulturrat Oesterreich" hatte VertreterInnen der 
Regierungsparteien zu einer Podiumsdiskussion ueber die 
(Nicht)Vereinbarkeit von selbstaendiger/unselbstaendiger Kultur-Arbeit 
und Arbeitslosenversicherung gebeten.
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Zwei Dinge sorgen seit Jahresbeginn dafuer, dass KuenstlerInnen aus 
dem Bezug von Arbeitslosengeld fallen und ihnen durch das AMS 
berufsspezifische Betreuung verwehrt wird: eine Neudefinition von 
Arbeitslosigkeit (die auf KuenstlerInnen oftmals nicht zutrifft) und 
eine Beschraenkung der berufsspezifischen Betreuung auf ein Jahr 
(Verlaengerungen sind bei zwischenzeitlicher Beschaeftigung moeglich, 
jedoch zu Bedingungen, wie sie im Kunstbereich kaum existieren).
Der Kulturrat Oesterreich hatte politisch Verantwortliche eingeladen, 
ihre Vorschlaege und Plaene zur Verbesserung des Status Quo, 
insbesondere zur aktuell katastrophalen Situation von KuenstlerInnen, 
aber auch grundsaetzlich zur besseren Vereinbarkeit von 
unselbstaendiger und selbstaendiger Erwerbsarbeit innerhalb der 
Arbeitslosenversicherung zu praesentieren. Sowohl anwesende als auch 
schriftlich partizipierende PolitikerInnen wollen derzeit nichts von 
Sofortmassnahmen hoeren. Wenn KuenstlerInnen oder generell Personen 
mit unterschiedlichen Beschaeftigungsformen jetzt aus dem 
Arbeitslosengeldanspruch fallen, so bleibt dies weiterhin ihr Problem. 
Das Zauberwort unisono: Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG). Eine 
solche soll bis zum Sommer die verschiedenen Problemlagen in drei 
Etappen aufarbeiten; zwei Unterarbeitsgruppen beschaeftigen sich mit 
den Themen Sozialversicherung bzw. SchauspielerInnengesetz. Nach einer 
Evaluierungsphase bis zum Herbst sind konkrete Gesetzesaenderungen zum 
Jahresende vorgesehen.
Die Kommunikation mit den Interessenvertretungen stellte sich im Laufe 
der Diskussionsveranstaltung als wunder Punkt dar. Ein internes erstes 
Ergebnisprotokoll der IMAG war zwar nicht ganz intern geblieben, aber 
trotzdem nicht an die Interessenvertretungen uebermittelt worden. Eine 
Verbesserung der Kommunikation ist nicht in Sicht.
Abschliessend praesentierte der Kulturrat Oesterreich einen 
Massnahmenkatalog zur Arbeitslosenversicherung; er fordert 
beispielsweise, dass - unabhaengig von der Beschaeftigungsform - die 
Arbeitslosenversicherung systemisch eine durchgehende soziale 
Absicherung gewaehrleisten muss. Beratung durch das AMS muss kompetent 
und berufsspezifisch erfolgen. Ansprueche aus der 
Arbeitslosenversicherung muessen Existenz sichernd wirken.
Der Kulturrat Oesterreich schliesst sich daher dem visionaeren 
Loesungsvorschlag vieler KuenstlerInnen an und spricht sich fuer ein 
bedingungsloses, existenzsicherndes Grundeinkommen fuer alle aus.
(Aussendung Kulturrat / gek.)
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Weitere Informationen unter: http://www.kulturrat.at
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