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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. Mai 2009; 15:21
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Wahlen/OeH:

> Der doppelte KSV

Die OeH-Wahl kommt. Von 26.-28.Mai sind Oesterreichs Studierende
aufgerufen, die Zusammensetzung der Standesvertretung zu bestimmen
(das umstrittene e-Voting beginnt schon naechste Woche).

So wie 2007 wird auch heuer wieder die Spaltung des Kommunistischen
StudentInnenverbandes (KSV) prolonigiert. Es wird an mehreren Unis
sowohl Kandidaturen von "KSV-Kommunistische Jugend Oesterreichs" als
auch "KSV-Linke Liste" nebeneinander geben. Was da genau der
Unterschied ist, wollten wir von den beiden Gruppen wissen. Von der
KJOe-Liste kam bislang noch keine Antwort, die Reaktion der Linken
Liste publizieren wir nachstehend gekuerzt:
*

Zwei kommunistische Kandidaturen wird es -- unserer Information
nach -- an den Unis Innsbruck, Linz, WU Wien, TU Wien, Uni Wien geben.

Daraus ergeben sich Konflikte um den Namen KSV. An der WU, der TU Wien
und der Uni Wien sind diese Konflikte auch laut Beschluessen der
zustaendigen Wahlkommissionen geklaert (Kandidatur als KSV-LiLi).
An der Uni Linz haben wir als LiLi eingereicht, an der Uni Innsbruck
haben wir bei der Wahl 07 als KSV-LiLi kandidiert und gehen daher
davon aus, dass wir den Namen zugesprochen bekommen.

Zusaetzlich ist darauf hinzuweisen, dass die Gruppe in
Klagenfurt/Celovec sich als autonom versteht, aber mehrheitlich
beschlossen hat, bundesweit unserem Listenverband beizutreten.

Zur politischen Notwendigkeit zweier Kandidaturen: Die Wiener Gruppe
von KSV/KJOe, die sich als einzig wahrer KSV in Wien sieht, steht in
einem ausgesprochenen Naheverhaeltnis zur Kommunistischen Initiative
und zur KJOe.

Damit steht sie auch in einer ideologischen Tradition des
Marxismus-Leninismus. Wir sehen im Marxismus-Leninismus eine
orthodoxe, stalinistische Linie. Das gilt leider auch teilweise fuer
den KSV-Graz.

Um das mit einem konkreten Beispiel zu untermalen: Der Spitzenkandidat
von KSV-KJOe, Sebastian Wisiak, findet im FM4 Interview auf die Frage,
wie er die Situation in Nordkorea in Bezug auf Demokratie sehe: "Ueber
Nordkorea kann ich jetzt nichts sagen." Auch wenn es schwer ist, mit
auf Antikommunismus abzielenden Fragen in den Medien umzugehen, fuer
uns gibt es darauf nur eine Antwort: Wenn Nordkorea kommunistisch ist,
dann sind wir keine KommunistInnen.

Wie wir uns nicht auf einen Marxismus-Leninismus einengen wollen,
wollen wir auch offen sein (in Praxis und in der Theorie!) fuer
AktivistInnen, die aus anderen Zusammenhaengen zum KSV-LiLi finden und
mitarbeiten wollen. (Wie den basisdemokratischen Zusammenhaengen auf
der Uni Wien, den feministischen Zugaengen, ...).

Im uebrigen finden wir, dass das Problem kommunistischer
Theorieentwicklung mit Sicherheit keines der zu grossen Offenheit ist,
sondern das der sektiererischen Abkapselung in der Vergangenheit. In
diesem Sinn freuen wir uns, wenn andere Ansichten bei uns
"einsickern"!

Die Situation ist daher in Wien relativ festgefahren,
Gespraechsangebote unsererseits werden von der Wiener Gruppe des
KSV/KJOe nicht einmal beantwortet.

Gespraeche und Kontakt gibt es hingegen vereinzelt mit Personen aus
der Grazer Gruppe.
*Florian Birngruber*



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