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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. Mai 2009; 16:13
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Letzte Worte:
> Wir sind anders
Irgendwie sind heutzutage alle "anders". Wenn man sich zum Beispiel 
die Homepages der diversen kleinen Listen, die da jetzt zur Wiener 
AK-Wahl antreten, ansieht, so ist das Lieblingsargument fast aller, 
dass sie eben "anders" seien. Was das heisst, erfaehrt man nicht 
wirklich. Ist ja auch wurscht, "anders" reicht voellig. Ist euch das 
auch schon aufgefallen? Dieses "anders" liegt irgendwie jetzt sehr im 
Trend. Frueher gab es das ja auch schon, aber heutzutage sind sie alle 
"anders" -- egal ob es sich jetzt wahlkaempfende Gruppierungen, "Die 
Andere Zeitung", eine moegliche "andere Welt" oder um die "Gruenen 
andersrum" handelt. Okay, bei den "Gruenen andersrum" ist klar, was 
sie meinen, aber heutzutage erklaeren einem sogar schon irgendwelche 
Spiessbuerger oder Nazis, sie seien "anders"! Zugegeben, ich bin ja 
ganz froh, dass Letztere anders als ich sind -- aber da gibt es immer 
noch diese diversen Linken, die sagen, sie seien "anders". Und 
glauben, das waere schon ein Inhalt. Warum sagen sie das? Weil sie 
Angst haben, zu sagen, sie seien Linke, Kommunisten, Sozialisten, 
Anarchisten?
Vor 30 Jahren kam das Wort "alternativ" auf -- was auch nichts Anderes 
als "anders" heisst. Damit war aber noch ein klarer Inhalt verbunden, 
eine Kampfansage -- meistens zumindest. Auch die Buchreihe "Anders 
reisen" beispielsweise war etwas Anderes als der klassische Baedeker. 
Aber heute, in der postmodernen Beliebigkeit, wo alle "anders" sind, 
ist dieses "anders" fast schon ein Ausdruck von Konformitaet.
Nein, ich mag nicht "anders" sein. Ich bin lieber genau so, wie ich bin.
-br-
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