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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 28. April 2009; 18:17
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Medien/Kapitalismus/Glosse:
> Steirischer Mittelstand
Unter der Rubrik "Stars made in Austria -- Mittelstand im Fokus" 
stellte uns "Der Standard" am 7.April das "steirische" Unternehmen 
"Legero" vor. Der Artikel klingt wie eine Hymne auf widerstaendiges 
Kleinunternehmertum: "Schritt fuer Schritt wagen sich die Steirer in 
neue Maerkte vor". Quasi: Dort unten in der oesterreichischen Provinz, 
im schoenen Feldbach hoert ein kleines Unternehmen trotz maechtiger 
Konkurrenz nicht auf, Schuhe produzieren. Beinahe asterixinisch 
koennte man meinen!
Doch sehr steirisch ist das ganze nicht. 130 Leute arbeiten in 
Oesterreich in Direktion und Verwaltung. produziert werden aber die 
Schuhe in Asien und Osteuropa von den uebrigen 700 Beschaeftigten. 
49,9% des Unternehmens gehoeren ausserdem dem Schuhriesen Ara. Dieser 
Konzern hatte erst 2006 sein eigenes Werk in Kaernten schliessen 
lassen, weil die Produktion in Oesterreich zu teuer war. Ara hat seine 
Zentrale in Deutschland, laesst aber seine Schuhe aber natuerlich auch 
nicht mehr in Westeuropa produzieren.
Die Bekleidungsindustrie ist nunmal eine Ausbeutungsangelegenheit, das 
ist bekannt. Aber wieso der "Standard" einen internationalen 
Schuhkonzern als "steirischen Kinderschuh-Hersteller" in der Rubrik 
"Stars made in Austria -- Mittelstand im Fokus" zu praesentieren 
bereit ist, muss wohl Redaktionsgeheimnis bleiben.
-br-
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