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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 21. April 2009; 16:54
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Krise:
> Opfer Behinderte
Der "Lebenshilfe Salzburg" ist es nach mehrjaehrigem Geldrueckgang und 
Vertragsstillstand gelungen, einen Vertrag mit dem Land Salzburg 
abzuschliessen. Der Deal beinhaltet weitere "Sparmassnahmen". Die 
Lebenshilfe begleitet Menschen mit "geistiger und mehrfacher 
Behinderung" in ihrem Leben. Selbstbestimmung ist das Ziel. So wird es 
transportiert, gleichsam unter dem Motto der "Sparsamkeit". Na ja, 
wenn sich da eine Wohngruppe an einem Feiertag ein gutes Essen 
wuenscht, faellt dieses eben dem Spargedanken zum Opfer, denn billig 
laesst es sich auch kochen. Die Ernaehrungsberatung wurde schon 
laengst eingespart, es scheint ‚kosten'-guenstiger zu sein, Menschen 
aus Gruenden gesundheitsgefaehrdender Uebergewichtigkeiten den 
Krankenhaeusern auszuliefern.
Fuer die Lebenshilfe gilt eine einfache Ausrede: diejenigen, die fuer 
die Geldbeschaffung verantwortlich sind, vertreten die Meinung, dass 
es in Zeiten der Wirtschaftskrise der Oeffentlichkeit nicht zumutbar 
ist zu erklaeren, dass "Menschen mit Behinderung" Geld zum Leben 
brauchen. Da klingt die Angst vor Scham und Schande durch. Die 
Geschichte der Verfolgung von Menschen, die nicht den geltenden Normen 
ensprechend sich verhalten, ist noch lange nicht reflektiert, die 
Scham, den Anspruechen nicht zu genuegen, mehr denn je aufrecht.
Wer will sich unter diesen Umstaenden fuer das Lebensrecht von 
Menschen einsetzen, die kostenintensivere Mittel benoetigen, um ihren 
Beduerfnissen gerecht zu leben? Wenn schon die eigene Lobby voellig 
versagt und meint, die Kostenintensitaet sei, insbesondere in diesen 
duestren Wirtschaftskrisenzeiten nicht vermittelbar? Eltern und 
Angehoerige denken, der Arbeitsmarkt gebe es her, SozialarbeiterInnen 
in diesem Bereich voellig unter dem gegebenen Lohnniveau zu bezahlen. 
Aber fuer die Forschung im Bereich der praenatalen Diagnostik ist 
genuegend Geld vorhanden, um die Aussage zu treffen zu koennen, ob ein 
Kind im Mutterleib ein/e LeistungstraegerIn der Gesellschaft wird.
"Menschen mit Behinderung" zahlen nicht erst diese Krise, sie sind 
Opfer aller Zeiten.
*rosalia krenn, betriebsraetin lebenshilfe salzburg*
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