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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 7. April 2009; 17:53
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Demonachlese:
> G20: 120 Festnahmen - und ein nicht ganz geklaerter Todesfall
In London hatte am 1. April das Treffen der G20 begonnen. Die zwanzig
wichtigsten Industrie- und Schwellenlaender berieten an zwei Tagen
ueber einen Ausweg aus der weltweiten Wirtschaftskrise.
Ein breites zivilgesellschaftliches ausserparlamentarisches Buendnis
versuchte an beiden Gipfeltagen mit Aktionen auf die Ursachen der
Krise aufmerksam machen und forderte Veraenderungen. Am 1. April
demonstrierten mehr als 4000 Menschen auf verschiedenen
Demonstrationen in Richtung des Bankenviertels von London. Dabei kam
es zu Auseinandersetzungen mit Teilen der knapp 5000 eingesetzten
BeamtInnen, mehrere Personen wurden dabei verletzt, fast 90 Menschen
wurden am ersten Tag des Gipfels festgenommen.
Am Rande eines Polizeikessels brach ein etwa 50 Jaehriger Mann
zusammen und verstarb wenig spaeter auf dem Weg ins Krankenhaus. Die
britische "Times" berichtete, der Verstorbene waere gar kein
Demonstrant gewesen, sondern ein Zeitungshaendler, der auf dem
Nachhauseweg von seiner Arbeitsstaette in die Demo geraten waere. Als
Todesursache wurde Herzversagen festgestellt. Polizei und am Ort des
Geschehens anwesend gewesen Demonstranten beschuldigten einander
wechselseitig, den Notarzt behindert zu haben. Ungeklaert ist aber
weiterhin, weswegen der Mann ausgerechnet waehrend der Demo
kollabierte. Mittlerweile haben sich Zeugen gemeldet, die gesehen
haben wollen, wie der Mann von einem Polizisten auf den Hinterkopf
geschlagen worden waere.
Bereits in den Abendstunden begann die Polizei ein
24-Stunden-Klimacamp im Zentrum von London zu raeumen. Auch dabei
wurden nach Indymedia-Berichten mehrere Personen verletzt. Am fruehen
Donnerstag Morgen war das Camp geraeumt.
Gegen 12 Uhr begann die Polizei damit, das Convergence-Center zu
stuermen. Die Menschen im Center hatten sich im 1. Stock
verbarrikadiert, waehrend die Polizei ueber das Dach und das
Erdgeschoss in das Gebaeude eindrang. Es kam zu Festnahmen und
Verletzungen. Auch das neu besetzte Convergence Space in der Earl
Street wurde durch Polizeieinheiten gestuermt. Als Grund fuer ihr
gewaltsames Vorgehen gibt die Polizei an, dass Personen aus den
Centern fuer die Ausschreitungen am 1. April verantwortlich gemacht
werden.
Eine Kundgebung fuer den Toten in der Naehe der Bank of England wurde
am Donnerstag ebenfalls von der Polizei aufgeloest. Am Nachmittag
griff die Polizei immer wieder DemonstrantInnen auf und begann damit,
die Menschen einzeln zu kontrollieren und zu filmen. Waehrend dieses
Tages kam es zu weiteren rund 30 Festnahmen.
In Strassburg, Helsinki, Rom und Auckland gab es Soliaktionen.
Am Gipfel selbst wurde eine Finanzspritze in der Hoehe von 1 Billion
USD beschlossen. 3/4 des Geldes bekommt der IWF, die Kredite gegen
Strukturanpassungsmassnahmen -- d.h. Privatisierung, Sozialabbau &
neoliberale Wirtschaftspolitik -- vergibt.
(indymedia u.a./akin)
Quelle u.a.: http://de.indymedia.org/2009/04/246032.shtml
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