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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 24. Maerz 2009; 19:33
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> Verhaftungswelle im Iran
Nachdem bereits am 5. Februar 2009 vier Mitglieder der Amir Kabir 
University's Islamic Students Association (ISA) in Teheran verhaftet 
wurden, folgten am 23. Februar 80 weitere Inhaftierungen von 
Studierende der selben Universitaet. Die "Drahtzieher" sind immer noch 
in Haft.
Zu Norouz, dem iranischen Neujahrsfest, haben Irans StudentInnen 
nichts zu feiern. Waehrend iranische Familien normalerweise den 
Fruehlingsbeginn mit einem Picknick feiern, muessen eine ganze Reihe 
von Studierenden diese Feiertage in Haft verbringen. Erfahrungen mit 
frueheren Verhaftungswellen deuten jedoch darauf hin, dass sie auch 
Schlimmeres erwarten kann: Folter ist in Irans Gefaengnissen immer 
noch eine uebliche Methode.
Die juengste Serie von Verhaftungen richtete sich v.a. gegen 
Studierende, aber auch gegen Minderheiten, Gewerkschafter und 
Frauenrechtsaktivistinnen.
Das in Teheran ansaessige und von Shirin Ebadi mitgetragene Centre for 
Human Rights Defenders (CHRD) meldete am 12. Maerz die Verhaftung von 
Studierenden. Bereits am 5. Februar waren vier Mitglieder der Amir 
Kabir University's Islamic Students Association (ISA) bei einer 
Gedenkkundgebung fuer Mehdi Bazargan -- den ersten iranischen 
Premierminister nach der Revolution -- verhaftet worden.
Am 23. Februar wurden schliesslich rund 80 Studierende an der selben 
Universitaet verhaftet, die gegen die Bestattung von Toten aus dem 
irakisch-iranischen Krieg an der Universitaet demonstrierten. Solche 
Friedhoefe werden im Iran immer wieder dazu benutzt, der Polizei 
leichteren Zugang auf das Gelaende, auf dem die Graeber liegen, zu 
ermoeglichen. Unter den Verhafteten sind auch die 
Studierendenaktivisten Mehdi Mashayekhi, Mostafavi, Ahmad Qasaban und 
Abbas Hakimzadeh.
Nach Informationen, die LeEZA direkt aus dem Iran erhielt, wurde auch 
der Student Nariman Mostafavi verhaftet, nachdem er ein Interview fuer 
"Voice of America" gegeben hatte. In dem Interview sprach sich 
Mostafavi gegen diese Bestattung an der Universitaet aus. Einen Tag 
spaeter kam es zu besagter Demonstration mit rund 80 Verhaftungen. Der 
Grossteil wurde rasch wieder freigelassen. Doch Nariman Mostafavi, der 
als Studentenaktivist den Behoerden schon laenger ein Dorn im Auge 
sein duerfte, wird als einer der angeblichen "Drahtzieher" gemeinsam 
mit neun anderen Studierenden weiter in Haft gehalten. Der 
Aufenthaltsort der meisten Gefangenen ist nicht bekannt.
(LeEZA - Liga fuer emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit 22.3./ 
bearb.)
Kontakt: 0699-11365509, http://www.leeza.at
Weitere Berichte:
http://alsharq.blogspot.com/2009/02/studentenproteste-in-teheran.html
http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/7907276.stm
Proteste fuer die gefangenen StudentInnen koennen an die iranische 
Botschaft in Wien gerichtet werden: Botschaft der Islamischen Republik 
Iran, Jauresgasse 9, 1030 Wien, e-mail: public{AT}iranembassy-wien.at
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