**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 24. Maerz 2009; 19:46
**********************************************************

In eigener Sache

> Schlusswort zur akin-Debatte

Die Nabelschau hat ihr Ende gefunden. In den letzten Wochen
veroeffentlichten wir die Ansichten unserer Leserinnen und Leser zum
Thema akin. Da das Ganze mit einem Text ueber das Verhaeltnis zwischen
unserer Zeitung und meiner Person begonnen hatte, erlaube ich mir
daher noch ein persoenliches Schlusswort.

Einiges an Kritik und Anregungen moechte ich einfach mal so stehen
lassen ohne darauf zu antworten -- nicht weil ich es so jenseits
finde, sondern weil wir als Redaktion und ich im besonderen das
einfach mal wirken lassen muessen. Und natuerlich gilt: Allen koennen
wir es nicht recht machen.

Eingehen moechte ich auf das Problem der Orientierung in der Zeitung.
Dora Schimanko meinte, die akin seien ein bisserl chaotisch, es fehle
eine Ordnung fuer News und Meinung, aber auch fuer Inland und Ausland.
Da bitte ich um Vergebung, denn mir gefaellt dieses Chaos auch nicht.
Nur: Erstens lassen sich die meisten Texte nicht zuordnen, da sie fast
alle aus einer politischen Betroffenheit geschrieben sind, sodass
eigentlich fast alle Artikel einer Meinung Ausdruck geben. Das ist
auch nichts Schlechtes, denn jeder journalistische Text ist auch von
der Werthaltung des oder der Schreibenden bestimmt. Was wichtig ist
und was nicht, bestimmen immer diejenigen, die schreiben und
diejenigen, die redigieren -- in der akin kommt es nur deutlicher zum
Ausdruck. Ein Text, in dem der Verfasser nicht so tut, als wuerde er
"objektiv" sein, ist vielleicht sogar ehrlicher -- allerdings
verschwimmt dadurch natuerlich auch die Grenze zum Kommentar. Wir
versuchen durch die Auswahl von Typographie und LayOut (Serifenschrift
und zweispaltig fuer Glossen, Sansserifen und dreispaltig fuer News)
eine Ordnung anzudeuten, aber es muss halt bei der Andeutung bleiben.
Im uebrigen gilt bei allen Texten, dass die Verantwortlichkeit fuer
Fakten und Ansichten bei den Autorinnen und Autoren liegt. Wir greifen
da lediglich ein, wenn Fakten uns definitiv als falsch bekannt sind
oder uns unglaubwuerdig erscheinen oder die Ansichten der Blattlinie
widersprechen (die sowieso eher ein sehr breiter Streifen ist, der
vieles erlaubt).

Aehnliches gilt fuer die Trennung von Inland und Ausland: Viele Texte
sind eben, wie es sich fuer internationalistisch gesinnte Menschen
gehoert, nicht eindeutig zuordenbar, denn sie betreffen oft ein sehr
entferntes Ausland, die EU, internationale Organisationen und
oesterreichische Zusammenhaenge gleichzeitig.

Und dazu kommt zweitens natuerlich auch, dass ich beim LayOutieren oft
flexibel sein muss. In der akin gibt es selten Bilder und sowieso
keine Werbeeinschaltungen. Aber alles soll sich einigermassen
vernuenftig (sprich: Headlines sollten nicht unbedingt in der letzten
Zeile der Seite sein) auf moeglichst wenigen Seiten ausgehen. Da muss
man manchesmal schon ziemlich mit den Texten jonglieren. Dass das
Chaos da nicht ganz vermeidbar ist, ist klar. Daher muss die Ordnung
eine angedeutete bleiben.

Einen anderen Punkt betrifft die Homepage. Ja, sie ist nicht gerade
die modernste. Nur: Um sie wirklich huebscher zu gestalten, fehlt uns
einfach die Zeit. Sie ist ja auch nicht als aktuelles
Informationsmedium gedacht, sondern als Archiv zum Nachlesen.
Allerdings hat diese mangelnde Modernitaet auch praktische Gruende:
Die Site ist nach dem Prinzip: "Keep it simple!" gebaut. Sie hat keine
Datenbank im Hintergrund und ist -- ausser der Suchmaschine -- rein
statisch aufgebaut. Damit ist sie zwar aeusserlich unflexibel, aber
extrem sicher im Aufbau und unter kompletter Kontrolle der
Redaktion -- was wir von den meisten datenbankbasierten Loesungen
nicht behaupten koennten. Weiters sind die Ladezeiten aufgrund der
Textorientiertheit sehr kurz und auch aeltere Browser haben mit der
Darstellung keine Probleme. Und damit ist es auch moeglich, ohne
grossen technischen Aufwand ein Archiv aufrechtzuerhalten, das
teilweise bis 1994 zurueckreicht -- im Internetzeitalter eine halbe
Ewigkeit. Nicht umsonst stolpert man so haeufig im Netz ueber Links
auf die akin-Site -- ehrlich: unsere Homepage schaut zwar nach nicht
aus, aber ich bin trotzdem stolz darauf.

Und eines noch zum Schluss: Es steht jede Woche im Impressum, dass die
Redaktionssitzungen oeffentlich sind. Wer also Interesse oder auch nur
Kritik anzumelden hat -- oder gar mitarbeiten will --, ist uns am
Montag um 18 Uhr herzlich willkommen. Wir wuerden Euch gerne
kennenlernen und sind fast jede Woche da -- wenn eine akin ausfaellt,
bekommt ihr das rechtzeitig im Terminkalender angekuendigt.

Also dann noch viel Spass mit der akin -- uns und Euch!

PS: Jenen leider anonymen Mitmenschen, der immer wieder akin-Texte auf
die indymedia-Homepage stellt, bitten wir darum, dies doch in Zukunft
mit Quellenangabe zu tun. Wir koennen die Werbung brauchen.

*Bernhard Redl*



***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin