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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Februar 2009; 16:24
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Venezuela:
> Tod in der Fabrik
Regionale Polizei toetete zwei Arbeiter, die eine besetzte 
Mitsubishi-Fabrik verteidigten
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Am Nachmittag vom Mittwoch, den 29. Jaenner wurden zwei Arbeiter von 
der Polizei des Bundesstaates Anzoategui in Venezuela getoetet. Dies 
geschah als die Polizei, versuchte die hunderten Arbeiter, die 
Mitsubishi (MMC) besetzt halten, gewaltsam zu raeumen.
Bei den Getoeteten handelt es sich um Pedro Suarez, Arbeiter bei 
Mitsubishi und Josè Marcano, Arbeiter des nahe gelegenen Zulieferers 
Macusa.
Die ArbeiterInnen von Mitsubishi hatten ihre Fabrik am 22. Jaenner 
besetzt. Der unmittelbare Anlass der Besetzung war die drohende 
Entlassung von 135 Leiharbeitern der Firma Induservis, die bisher im 
Werk arbeiteten. In einer Betriebsversammlung, an der 893 
ArbeiterInnen teilnahmen, stimmten 863 KollegInnen fuer die Besetzung 
des Werkes. Sie fordern die Uebernahme der 135 LeiharbeiterInnen in 
die Stammbelegschaft und verbanden ihren Arbeitskampf mit der 
Forderung nach der Verstaatlichung als einzigen Ausweg zur Loesung der 
Arbeitskonflikte bei Vivex, Franelas Gotcha, Industria Nacional de 
Artículos de Ferretería (INAF) und Acerven.
Die Aufloesung der Besetzung wurde von der Richterin Diana Vásquez 
gefordert, die mit einem Beschluss zur unmittelbaren Raeumung der 
Fabrik erschien. Die Belegschaft jedoch stellte sich gegen den 
Beschluss, woraufhin die Polizei sofort gewaltsam einschritt. Sie 
beschossen die Belegschaft mit scharfer Munition, toeteten zwei 
Arbeiter und verwundeten zahlreiche weitere. Die Situation wurde durch 
ein Eingreifen der Nationalgarde beendet.
Die Polizei Anzoateguis wurde bereits letztes Jahr gegen Oelarbeiter 
eingesetzt, als diese fuer ihren Kollektivvertrag kaempften. Es 
handelt sich um die gleiche Polizei, mit den gleichen Kommandanten, 
wie sie auf vor Beginn der Revolution bestanden.
Interessanterweise wird die Regionalregierung Anzoateguis wird vom 
bolivarischen Gouverneur Tarek William Saab gefuehrt. Auch die 
BesetzerInnen von Mitsubishi sind alle UnterstuetzerInnen der 
"bolivarischen Revolution". Viele von ihnen waren AktivistInnen der 
Kampagne fuer die Abstimmung zur Verfassungsaenderung am 15. Februar. 
Sie geniessen breite Unterstuetzung fuer ihren Arbeitskampf -- sowohl 
in der regionalen, als auch landesweiten Gewerkschaftsbewegung.
Nach dem Tod der beiden Arbeiter kam es zu nationalen und 
internationalen Protesten. Staatlicherseits wurde prompt reagiert: 
Fuenf bis sieben Polizisten sollen wegen der Vorfaelle demnaechst vor 
Gericht gestellt werden. Inwiefern Verantwortliche im Hintergrund 
belangt werden koennen, ist allerdings noch ungewiss. Die 
gewerkschaftlichen Forderungen sind nach wie vor unerfuellt und 
blieben daher aufrecht.
(marxist.com/funke.at/akin)
Quelle u.a. 
http://www.marxist.com/two-workers-killed-occupied-mitsubitshi-factory.htm
in der Uebersetzung von: 
http://www.derfunke.at/html/index.php?name=News&file=article&sid=1382
Englischsprachiger Kontakt zur internationalen Solidaridaetskampagne: 
is{AT}marxist.com
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