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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Februar 2009; 16:26
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Mexiko:

> Proteste gegen teure AIDS-Medikamente

Kaletra, ein antiretrovirales Medikament zur Behandlung von AIDS, ist
in Mexiko nur zu einem extrem hohen Preis erhaeltlich und
Verhandlungen ueber eine gerechtere Preisgestaltung fuer das
Medikament haben bisher nicht stattgefunden.

Das hat das Buendnis fuer einen weltweiten Zugang zu AIDS-Medikamenten
(Coalición de Activistas por el Acceso Universal en VIH/Sida) zum
Anlass genommen, Ende Januar vom mexikanischen Gesundheitsministerium
zu fordern, fuer das Praeparat eine Zwangslizenz zu erlassen. So
koennte der Weg dafuer geoeffnet werden, preisguenstigere
Kaletra-Generika fuer Mexiko herzustellen.

"Kaletra, ein AIDS-Medikament mit den Wirkstoffen Lopinavir und
Ritonavir, ist in Mexiko etwa fuenfmal so teuer wie in anderen
lateinamerikanischen Laendern, obwohl wir auch nicht mehr verdienen
als die Menschen in Brasilien. Es wird bei Kindern und Erwachsenen in
der zweiten Therapielinie angewendet, es ist hochwirksam und koennte
eine Vielzahl von Leben retten. Bloss kostet das Medikament aufgrund
der Absatzpolitik des Konzerns Abbot jeden Patienten in Mexiko 5.418
US-Dollar pro Jahr, waehrend Infizierte in Brasilien mit 1.000
US-Dollar pro Jahr auskommen. Warum koennen wir mit dem Geld, mit dem
in Brasilien fuenf oder zehn, in einkommensschwachen Laendern sogar
noch mehr Menschen gerettet werden koennen, hier in Mexiko nur einen
einzigen Menschen retten?", so die Fragen, die das Buendnis auf einer
Pressekonferenz formulierte.

Die Mehrheit der Pharmaunternehmen, FabrikantInnen und
Vertriebsgesellschaften antiretroviraler Medikamente habe nach der
internationalen AIDS-Konferenz im August 2008 in Mexiko-Stadt
Verhandlungen mit der mexikanischen Regierung ueber Preissenkungen
aufgenommen. Nicht so der Konzern Abbott, der Kaletra anbietet. Der
Wirkstoffkomplex von Kaletra wird verabreicht, wenn sich Resistenzen
gegen Medikamente der ersten Therapielinie entwickelt und diese damit
ihre Wirkung verloren haben. Das passiert in etwa 16 Prozent der
Behandlungen.

"Diese unverhaeltnismaessig hohen Preise sind ungerechtfertigt und
unmenschlich. Das Buendnis fuer einen weltweiten Zugang zu
AIDS-Medikamenten fordert den Konzern Abbott und die mexikanische
Regierung auf, in Verhandlung zu treten, damit Kaletra in Mexiko zum
selben Preis angeboten wird, wie in Brasilien." Proteste gegen die
Kaletra-Preispolitik des Abbot-Konzerns gibt es auch in Chicago und
Kolumbien, wo der Preis fuer das Medikament gleichfalls zu hoch
angesetzt sei.
(adital-poonal)



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