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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. Februar 2009; 03:33
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Glosse:
Wird die "neue Mittelschule" zur neuen Hauptschule?
Die Ausweitung der Hauptschulstandorte in Vorarlberg bedient auch
Gesamtschulgegner in der OeVP, und der OeVP-Landesschulrat bedient
sich selbst.
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Die Oesterreichische LehrerInnen-Initiative/ Unabhaengige
GewerkschafterInnen (OeLI-UG) begruessen es, wenn im kommenden
Schuljahr mehr Vorarlberger HauptschuelerInnen als heuer die besser
ausgestatteten "neuen Mittelschulen" besuchen koennen, an denen
foerdernde Unterrichtsmassnahmen die starren Leistungsgruppen
ersetzen.
Aber: Das Ziel der gemeinsamen Schule aller Kinder einer Region zur
Foerderung aller Kinder ist mit Hauptschulversuchen nicht zu
erreichen. Das unverminderte Nebeneinander von Versuchs-HS und AHS
erinnert an die folgenlosen Gesamtschulversuche der 70er Jahre.
Dazu kommt, dass von den zusaetzlichen 6 Stunden, die das BMUKK jeder
"nMS"-Klasse fuer Integration und Foerderung bereitstellt, an den
Vorarlberger "nMS"-Schulen in diesem Schuljahr nur 2 angekommen sind,
da der Landesschulrat anscheinend andere Prioritaeten setzt als die
Modellbeschreibung. Wird diese Praxis in Vorarlberg 2009/10
fortgesetzt oder ueberwunden?
"nMS"? Gesamtschulversuche oder "neue Hauptschule"?
Die auf 10% der Landes- bzw. Bundesschulen beschraenkten
Modellversuche zur "neuen Mittelschule" wurden 2007 von Ministerin
Schmied gegen den erbitterten Widerstand der "alten" OeVP Schuessels
und Molterers durchgesetzt. Die "neue Mittelschule" versuchte ein
sozial-integratives Konzept der foerdernden Individualisierung in
einer gemeinsamen, am besten ganztaegig gefuehrten Schule mit kleinen
Klassen und Lerngruppen.
Die Zustimmung der Bundes-OeVP und der Landeshauptleute zur Ausweitung
der "nMS"-Standorte bewirkt aber lediglich eine Ausweitung auf
zusaetzliche Hauptschulen in einzelnen Bundeslaendern auf Kosten
anderer Regionen, die unter 10% bleiben muessen. Das entschaerft
voruebergehend und ohne groessere Belastung der Laenderbudgets
Probleme von Hauptschulen im laendlichen Raum, die mit
geburtenschwaecheren Jahrgaengen und sinkenden SchuelerInnenzahlen
zusammenhaengen. Die Abwanderung von SchuelerInnen an nach wie vor
ueberfuellte AHS soll gebremst werden. Mit einer Zusammenfuehrung von
Hauptschulen und AHS hat das aber nichts zu tun. Das Nebeneinander von
Gymnasien fuer "bessere" SchuelerInnen und Eltern und von Hauptschule
fuer den Rest bleibt unangetastet, da AHS-Eltern und LehrerInnen
weitgehend auf die zusaetzlichen Foerder-Moeglichkeiten der
Gesamtschulversuche verzichten.
Bildung kostet
Kuerzer und billiger ausgebildete LandeslehrerInnen bleiben weiter
unter sich und unter der Oberhoheit des jeweiligen Landeshauptmannes.
Landesschulen, Landesschulraete und Paedagogische Hochschulen als
Domaene der Landespolitik. Beschraenktes Besitzstandswahren statt
Bildungsreform. Grade so, als ob die gesellschaftlichen Investitionen
in die gemeinsame Schule, in Ganztagsschulen, in sozial-paedagogische
Infrastruktur und ebenso in die Master-Ausbildung aller LehrerInnen an
Universitaeten (in welche die PHs mit ihrem spezifischen Angebot
integriert werden) nicht notwendig waeren. (gekuerzt)
*Reinhart Sellner (AHS), Irmgard Bernhard (APS), Josef Gary Fuchsbauer
(BMHS), Oesterreichische LehrerInnen Initiative (OeLI-UG) Manfred
Sparr, Katharina Bachmann, Vorarlberger LehrerInnen Initiative (VLI)*
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