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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. Februar 2009; 02:55
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Initiativen:
> Newmont "uebelste Firma" 2009
Das US-amerikanische Goldunternehmen Newmont ist von der Erklaerung
von Bern und Greenpeace mit dem "Public Eye Award" als uebelste Firma
2009 ausgezeichnet worden. Anlass sind Newmonts Anstrengungen, in
Ghana in Waldschutzgebieten Gold abzubauen.
"Die Feinunze Gold hat diese Woche wieder die 900-Dollarmarke
uebersprungen, das sind glaenzende Nachrichten fuer viele
AnlegerInnen. In Oesterreich stuerzen sich seit den letzten Monaten
viele von der Finanzkrise Verunsicherte auf physisches Gold, besonders
in Form von Muenzen. Fuer die Menschen in Ghana bedeutet Gold aber
keineswegs Sicherheit, ganz im Gegenteil. Sie brauchen Land und die
Fruechte des Waldes zum Leben und nicht das Gold aus dem Boden", meint
Gertrude Klaffenboeck von der oesterreichischen Tranche des
internationalen "Food and Information Network" (FIAN)
Die geplante Goldmine Akyem ist ein Pilotprojekt des "Business and
Biodiversity Offset Programme (BBOP)". In den Pilotprojekten soll
gezeigt werden, dass die negativen Auswirkungen von Grossprojekten auf
die Biodiversitaet an anderer Stelle ausgeglichen werden koennen. "Die
Strategie von Newmont ist eindeutig darauf ausgerichtet, dass die
Waldschutzgebiete in Ghana fuer den Goldabbau freigegeben werden",
sagt Ute Hausmann, Bergbauexpertin bei FIAN-Deutschland. Die Vergabe
des Public Eye Award an Newmont soll zeigen, dass die Oeffentlichkeit
solche Machenschaften der Unternehmen nicht duldet.
Die von Newmont geplante Goldmine Akyem in der Eastern Region von
Ghana soll 2.000 Hektar gross werden und liegt zum Teil im
Waldschutzgebiet Ajenua Bepo. Die Goldmine ist aktuell Gegenstand
einer lebhaften Debatte in Ghana um die Freigabe der Waldschutzgebiete
fuer den Bergbau. Die Umweltbehoerde hat die Erteilung der
Umweltlizenz bisher verweigert.
Die Freigabe geschuetzter Gebiete ist fuer ein Unternehmen wie Newmont
nicht nur in Ghana relevant. Newmont sucht weltweit auf einer Flaeche
nach Gold, die eineinhalb Mal so gross wie Oesterreich ist. In Ghana
kontrolliert Newmont nach eigenen Angaben 400.000 Hektar.
Die Veranstaltung Public Eye findet seit dem Jahr 2000 alljaehrlich
als eine kritische Gegenveranstaltung zum Jahrestreffen des World
Economic Forums (WEF) in Davos statt. Die am Eroeffnungstag des WEF
durchgefuehrte Veranstaltung feierte heuer ihr 10-jaehriges Jubilaeum.
Es ist ein Projekt von Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt
und wird von der "Erklaerung von Bern" und Greenpeace Schweiz
koordiniert.
Mit den Public Eye Awards werden Konzerne ausgezeichnet, die sich
besonders verantwortungslos gegenueber Mensch und Umwelt gebaerden.
Der Fokus der Public Eye Awards liegt seit 2005 somit auf dem Thema
Unternehmensverantwortung/Corporate Social Responsibility (CSR). Neben
den Negativpreisen wird jeweils seit 2006 auch ein «Positive Award»
fuer besonders vorbildliches Verhalten verliehen.
Diese echte Auszeichnung, die dieses Jahr an engagierte Mitarbeiter
eines Unternehmens verliehen werden sollte, ging an zwei
Gewerkschaftsfuehrer der Gewerkschaft Sintracarbon aus Kolumbien fuer
ihr Engagement fuer bessere Arbeitsbedingungen in der groessten
Kohlemine Suedamerikas El Cerrejón. 2006 wurde dadurch ein
Gesamtarbeitsvertrag fuer die Arbeiter erreicht, ueber dessen
Erneuerung seit November 2008 verhandelt wird. Zudem erreichten sie
auch, dass bei Umsiedlungen angemessene Entschaedigungen gezahlt
werden.
(FIAN, Public Eye, Wikipedia/akin)
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