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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. Februar 2009; 02:48
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Ganz Rechts/Protest:
> K-Ball statt O-Ball
Randbemerkungen zur Demo-Ball-Nacht
Eines ist mal klar, es war ein "rechtsgerichteter Korporationsball".
Die Quelle fuer diese Bezeichnung ist unverdaechtig, handelt es sich
doch dabei um eine Presseaussendung des BZOe-Parlamentsclubs. Da kann
Veranstalter Udo Guggenbichler noch so oft betonen, dass
"Repraesentanten beinahe aller Parlamentsparteien" beim Ball anwesend
gewesen waeren. Nur die Gruenen, so bedauerte Guggenbichler, haetten
sich des Mittanzens und -salamanderns enthalten.
Die Fronten sind also geklaert und ganz offensichtlich wurde mit der
diesjaehrigen, zweiten Demo gegen den Ball eine neue Tradition
eroeffnet. Der Korporationsball hat damit wohl den Opernball als
Demogrund abgeloest -- eine Entwicklung der Zeit: 1987, bei der
grossen Anti-Opernball-Demo gegen Ballbesucher Franz-Josef Strauss,
ging es noch vorrangig um den Kampf gegen die Atommafia. 1988 war es
schon ein klarer Protest gegen die Zuschaustellung der Reichen und
nicht ganz so Schoenen. Damals war Joerg Haiders Stern gerade im
Aufsteigen, die damalige FPOe aber immer noch eine quantité
negligable. Heute gibt es zwar sicher noch mehr Grund fuer den Hass
auf den Kapitalismus als damals, aber es sitzen im Parlament auch fast
30% rechtsextreme Parteien. Kein Wunder: Gehts den Menschen schlecht,
gehts der extremen Rechte gut. In Zeiten wo ein dementsprechender
Gesinnungsgenosse dritter Nationalratspraesident werden kann, muss es
also heissen: Auf zum Korporationsball!
Laut einigermassen uebereinstimmenden Quellen duerften es heuer so
etwa 1200 Menschen gewesen sein, die in der Wiener Innenstadt ihren
Protest ausdruecken wollten. Und es kam, wie es kommen musste: Die
Polizei akzeptierte -- wie beim Opernball -- zuerst ein paar
(grossteils ungefaehrliche) Wurfkoerper und auch einige Lagerfeuer auf
dem Asphalt, um dann in den spaeteren Stunden unter dem verbliebenen
Rest "aufzuraeumen". Die Ballgaeste blieben unbehelligt, dafuer gab es
Verletzte auf Seiten der Demo und der Polizei, wobei die
Polizistenverletzungen nicht unbedingt nur auf Demonstranten
zurueckzufuehren waren, wie beispielsweise bei jenem Polizisten, der
sich die Finger im Burgtor einzwickte. Fazit: 8 kurzfristige
Festnahmen und ein Mensch wurde sogar in U-Haft ueberstellt. Die
Rechtshilfe empfiehlt allen Festgenommenen, sollten sie Post von
Polizei oder Gericht wegen der Vorfaelle bekommen, sich unter
nowkr-antirep{AT}servus.at bei der Rechtshilfe zu melden.
Wozu das Ganze? Ein Beitraeger auf Indymedia drueckte es so aus: "Der
Sinn von solchen Aktionen ist, dass dabei eine Grenze gezogen wird. Es
drueckt eine Unversoehnlichkeit aus, eine unvereinbare Gegnerschaft zu
bestehenden Verhaeltnissen aus. Gerade in Oesterreich, wo die Kultur
des 'Unter dem Teppich kehren' so hoch angesehen wird, wo es 'normal'
ist, mit rechtsextremen Parteien, Gruppen, und Personen zu paktieren,
wo der rassistische Diskurs oft genug im Kleinen wie im Grossen die
Politik bestimmt, koennen solche Aktionen nicht hoch genug angesehen
werden (auch wenn diese Aktionen einen (pubertaer-)spielerischen
Charakter haben und einige ungute Eigenschaften so reproduziert
werden)."
Ergaenzend sei noch angemerkt, dass es auch etwas Positives zu
vermelden gibt. Die Wirtschaftskrise kann so schlimm nicht sein: Eine
Rangloge am Opernball kostet heuer 17.000 Euro, eine simple
Eintrittskarte 230 Euro. Die Staatsoperndirektion bemerkt auf ihrer
Homepage dazu: "Aufgrund der grossen Nachfrage werden alle
Bestellungen auf unserer Warteliste gereiht."
-br-
Demo-Homepage: http://nowkr.wordpress.com/
Zitierte APA-OTS-Aussendungen: OTS0101 2009-02-06/11:12 und OTS0037
2009-02-02/09:31
Weitere Infos: http://at.indymedia.org/
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