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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Dezember 2008; 20:58
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Ungarn/Burgenland:

> Ustascha-Barde in Szombathely

Am 12. Dezember fand in der "Arena Savaria" in Szombathely (Ungarn)
ein Konzert des kroatischen Saengers Marko "Thompson" Perkovic statt.
Der Saenger, der seinen Spitznamen (der auch der Name seiner Band ist)
von einer Maschinenpistole dieses Typs hat, kann auf eine Reihe von
rassistischen, ultranationalistischen, antisemitischen und
verhetzenden Liedern und Aussagen zurueckblicken, ohne jemals eine
deutliche Distanzierung zu deren Inhalten von sich gegeben zu haben.

Wie der "Kurier" berichtete, betaetigte sich der Nikitischer
OeVP-Vizebuergermeister Fazekas als fleissiger Kartenverkaeufer fuer
den neofaschistischen Popstar aus Kroatien und laesst sich "von
niemandem vorschreiben, welches Konzert er besucht."

Besonders erschreckend an Thompsons Werk ist das Lied "Jasenovac i
Gradiška Stara", in welchem eine Verherrlichung der Morde in dem
Konzentrationslager Jasenovac (Kroatien) waehrend des Zweiten
Weltkrieges geschieht. Also ob dies nicht reichen wuerde, beginnt
Thompson seinen groessten "Hit", welcher bei jedem Konzert zum
Pflichtrepertoire gehoert -- "Bojna Čavoglave" -- immer mit dem
faschistischen Ausruf "Za dom spremni" (Fuer die Heimat bereit)!

U.a. in der Schweiz, in den Niederlande und in Kanada waren seine
Konzerte aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung der Texte, sowie der
offenen Verherrlichung des Ustascha-Regimes seitens vieler Zuschauer,
abgesagt worden. So auch in Oesterreich, als Perkovic auf Einladung
des damaligen Kaerntner Landeshauptmannes Joerg Haider (BZOe) waehrend
der Europameisterschaft 2008 fuer die in Kaernten (St.
Andrae/Lavanttal) weilenden kroatischen Fans einen Auftritt zum Besten
geben sollte. In den letzten Jahren hat sich auch in Kroatien eine
Debatte um den Saenger entwickelt. Diese fuehrte u.a. dazu, dass
einige kroatische Staedte Marko Perkovic ein Auftrittsverbot erteilt
haben und gegen ihn momentan ein von juedischen, serbischen und
antifaschistischen Vereinen eingebrachtes Verfahren wegen
Volksverhetzung laeuft.

Die Naehe des Austragungsortes zur burgenlaendischen Grenze, sowie die
verschwimmenden kulturellen Grenzen der pannonischen Region lassen
darauf schliessen, dass hier vom Veranstalter, neben den Angehoerigen
der kroatischen Minderheit in Westungarn auch gezielt das Publikum aus
der burgenlaendisch-kroatischen Gemeinschaft, sowie der kroatischen
Diaspora in Oesterreich angesprochen werden soll. Ein weiteres Indiz
hierfuer ist, dass in einigen kroatischen Wiener Lokalen, sowie von
Privatpersonen aus Stinatz/Stinjaki, Nikitsch/Filež und Graz
verbilligte Vorverkaufskarten angeboten wurden. Der Eintritt fuer
Jugendliche unter 14 Jahren war kostenlos, wenn sie in Begleitung
ihrer Eltern zu dem Konzert kamen.
(Liste "Linkes Burgenland", diverse/akin)



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