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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Dezember 2008; 21:01
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EU:
> No means No
Attac-Kommentar zur Wiederbelebung des Lissabon-Vertrags
Mit scharfer Kritik haben die Attac-Organisationen aus Deutschland, 
Oesterreich, den Niederlanden, Griechenlands und Flandern auf das 
Vorhaben des irischen Ministerpraesidenten Brian Cowen reagiert, die 
Buergerinnen und Buerger seines Landes erneut ueber den eingefrorenen 
EU-Reformvertrag (Vertrag von Lissabon) abstimmen zu lassen. Nach dem 
"Nein" der Iren hatten mehrere europaeische Staats- und 
Regierungschefs das Ausscheiden Irlands aus der Europaeischen Union 
gefordert, andere hatten auf eine erneute Abstimmung gedrungen. "Das 
Votum der irischen Buergerinnen und Buerger muss respektiert werden. 
Alles andere wuerde die Demokratie in Europa zutiefst beschaedigen", 
sagte Christian Felber. Er erinnerte daran, dass die irische 
Bevoelkerung als einzige Europas ueber den EU-Vertrag abstimmen 
konnte. In allen anderen Laendern seien Referenda gezielt verhindert 
und der Vertrag ueber die Koepfe der Menschen hinweg durchgedrueckt 
worden. "Dabei ist der Inhalt dieses Vertrages schon vor drei Jahren 
in Volksabstimmungen in den Niederlanden und in Frankreich abgelehnt 
worden", betonte Felber. 90 Prozent des jetzigen Vertrages seien 
deckungsgleich mit dem Entwurf zur Europaeischen Verfassung.
Bereits im Fruehjahr 2007 haben die Attac-Organisationen aus 15 
EU-Laendern sowie der Schweiz "Zehn Prinzipien fuer einen 
demokratischen EU-Vertrag" vorgelegt, die derzeit in einem 
europaweiten Prozess fortgeschrieben werden. Darin fordern die 
Globalisierungskritiker, in einem demokratischen und transparenten 
Prozess eine gemeinsame Grundlage der EU zu entwickeln. Transparenz, 
klare demokratische Spielregeln und Elemente direkter Demokratie 
muessten in der taeglichen Praxis der EU selbstverstaendlich sein. Die 
EU duerfe nicht wie im Vertrag von Lissabon festgelegt werden auf eine 
bestimmte - die neoliberale - Wirtschaftsform. Stattdessen gelte es, 
das Steuer-, Sozial-, Lohn- und Umweltdumping in eine Aufwaertsspirale 
zu wenden. Auch die Grundrechte muessten besser gewahrt werden. 
Felber: "Und nicht zuletzt muss fuer die EU eine Friedens- statt einer 
Aufruestungspflicht gelten."
(Attac/bearb.)
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