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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Dezember 2008; 21:12
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Costa Rica:
> Gewerkschaft will CAFTA nachverhandeln
"Wir sind der Meinung, das CAFTA-Freihandelsabkommen kann neu 
verhandelt werden und bitten US-Praesident Barack Obama, das 
derzeitige nicht zu ratifizieren", so Albino Vargas, Vorsitzender der 
Gewerkschaft des oeffentlichen Dienstes ANEP in Costa Rica. Anfang der 
Woche hatte ANEP ein Thesenpapier veroeffentlicht, in dem die 
Gewerkschaft ihren Gesinnungswandel erklaert. Bislang hatte der 
Vorstand weitere Verhandlungen ueber das CAFTA abgelehnt und dem 
sogenannten Freihandelsabkommen zwischen den USA, Zentralamerika und 
der Dominikanischen Republik eine kategorische Absage erteilt. Nun 
naehert sich die ANEP der Position an, die auch die 
Oppositionsparteien im Parlament, die Partei der Buergeraktion PAC 
(Mitte-Links) und die Breite Front (Frente Amplio, linksreformistisch) 
vertreten. "Wir sind zu der Ueberzeugung gekommen, dass die Position 
‚alles oder nichts' nur den Schwaechsten in unserer Gesellschaft 
schadet", heisst es in dem Gewerkschaftspapier, welches von radikalen 
Linken und BasisaktivistInnen kritisiert wird.
Im November war es der Regierung des rechtssozialdemokratischen Oscar 
Árias (PLN) gelungen - mehr als ein Jahr, nachdem sie knapp die 
Volksabstimmung zu CAFTA gewonnen hatte - nach langem Hin und Her das 
letzte Gesetz der CAFTA-Agenda mit einer Zweidrittel-Mehrheit durch 
das Parlament zu bekommen. KritikerInnen lehnen CAFTA als Teil von 
Washingtons neoliberaler ALCA-Strategie ab und befuerchten massive 
Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von oeffentlich Beschaeftigten 
und Kleinbauern. Zudem duerfte die mit CAFTA vorgesehene 
Privatisierungsorgie das Aus fuer den costaricanischen Sozialstaat 
bedeuten.
Der ANEP-Vorstand zeigte sich ueberzeugt, diese Gefahr durch 
Nachverhandlungen lindern zu koennen. "Wir wissen, dass es naiv waere, 
nun auf einen magischen Prozess der Neuverhandlung hoffen zu koennen. 
Die Interessen des transnationalen, neoliberalen Kapitals und seiner 
Lakaien in Costa Rica sind so stark, dass sie gegen jeden Millimeter 
Verbesserung zugunsten der Beschaeftigten intrigieren werden. Aber wir 
denken, dass es sich lohnt, einen neuen Kampf auf dieser Ebene zu 
fuehren", sagte Vargas.
Die GewerkschafterInnen hoffen auf Verstaendnis beim neu gewaehlten 
US-Staatsoberhaupt, weil er im Sommer 2005 einer der 215 US-Senatoren 
war, der gegen CAFTA gestimmt hatte. Zudem habe er im Wahlkampf 
betont, Freihandelsabkommen generell ueberdenken zu wollen. 
VorstandsvertreterInnen der Hafenarbeitergewerkschaft SINTRAJAP aus 
dem Karibikhafen Puerto Limón berichteten zudem, dass nach Obamas 
Wahlsieg US-GewerkschafterInnen angereist seien, um fuer eine 
Neuverhandlung von CAFTA zu werben. "Ihr habt jetzt neue Verbuendete", 
sollen die US-AmerikanerInnen gesagt haben.
(Torge Loeding/voces nuestras/poonal)
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