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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Dezember 2008; 20:59
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Nord-Sued:
> Saubere Computer
Eine neue Studie enthuellt Arbeitsrechtsverletzungen bei 
Zulieferbetrieben von Dell, Fujitsu Siemens Computers und Lenovo. Die 
Kampagne Clean-IT setzt sich fuer faire Arbeitsbedingungen in der 
Computerindustrie ein.
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Das Weihnachtsgeschaeft boomt und elektronische Artikel stehen ganz 
oben auf der Wunschliste der Menschen in Oesterreich. Die 
ArbeiterInnen, die diese Produkte in China herstellen, leiden unter 
menschenunwuerdigen Arbeits- und Lebensbedingungen, wie eine neue 
Studie von Clean-IT aufdeckt.
Arbeitszeiten von 11-13 Stunden bestimmen den beschwerlichen 
Arbeitsalltag. "Ich bin muede und erschoepft", berichtet ein Arbeiter. 
"Ich schufte wie eine Maschine, es faellt mir schon schwer mich zu 
konzentrieren.", erzaehlt eine 19-jaehrige Arbeiterin.
Die Nichtregierungsorganisation Suedwind veroeffentlicht heute in 
Oesterreich die internationale Studie "The Dark Side of Cyberspace". 
Die Studie wurde auf Grundlage zahlreicher Interviews mit 
Beschaeftigten von Zulieferbetrieben namhafter Computerunternehmen, 
von der in Hong Kong arbeitenden Partnerorganisation SACOM erstellt. 
Sie zeichnet ein duesteres Bild der Arbeitsbedingungen in der 
Computerproduktion.
In den untersuchten Zulieferbetrieben Compeq Technology (Zulieferer 
von Dell, Lenovo u.a.) und Excelsior Electronics (Zulieferer von 
Fujitsu Siemens Computers u.a.) in Suedchina kommt es zu massiven 
Verstoessen gegen nationales und internationales Arbeitsrecht. Die 
durchschnittliche Arbeitszeit pro Tag betraegt 11-13 Stunden, die 
ArbeiterInnen brauchen eine Erlaubnis um zur Toilette zu gehen und 
sind in Schlafraeumen untergebracht, in denen ihnen nur eine enge 
Schlafkoje zur Verfuegung steht. Das Kantinenessen ist von schlechter 
Qualitaet und oft mit Haaren und Insekten verunreinigt. Die Arbeits- 
und Schlafraeume sind schlecht belueftet und durch unzureichende 
Schutzkleidung sind die ArbeiterInnen permanent giftigen Chemikalien 
ausgesetzt. Weder die geringe Entlohnung noch die fehlende soziale 
Absicherung entsprechen dem chinesischen Arbeitsrecht.
"Die Arbeiter und Arbeiterinnen stehen unter enormen Stress. Grund 
dafuer sind nicht nur erzwungene Ueberstunden, sondern auch das 
harsche Fabriksregime. Bei Compeq gibt es sogar Regeln darueber, wie 
man sich im Unternehmen zu bewegen hat und wie die Haare getragen 
werden muessen.", so Charles Ho von SACOM, der heute gemeinsam mit der 
Arbeitsrechtsaktivistin Jenny Chan in Berlin die aktuelle Studie 
praesentiert.
Dell, Fujitsu Siemens Computers und Lenovo erhielten die Moeglichkeit 
eine Stellungnahme zu den in der Studie aufgezeigten 
Arbeitsrechtsverletzungen abzugeben. In der Regel wurde versucht die 
wirtschaftlichen Beziehungen zu den untersuchten Zulieferbetrieben 
abzustreiten. Manche Unternehmen haben die Lieferbeziehung bestaetigt 
und Untersuchungen zugesichert. Kein Markenunternehmen hat aber 
bislang konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Situation 
angekuendigt.
"So wie Computer konsumieren wir viele Produkte, die in 
Billiglohnlaendern unter menschenunwuerdigen Bedingungen produziert 
werden. Suedwind setzt sich gemeinsam mit Partnerorganisationen aus 
Nord und Sued fuer die Einhaltung der Arbeitsrechte weltweit ein." 
sagt Suedwind Pressesprecherin Christina Schroeder. (Clean-IT/gek.)
Weitere Infos: http://www.Clean-IT.at
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