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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Dezember 2008; 23:35
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Buecher:

> Zwischen Gottesstaat und Demokratie

Zwischen Gottesstaat und Demokratie
Handbuch des politischen Islam
Von Thomas Schmidinger und Dunja Larise
Deuticke, Wien 2008-11-23

Thomas Schmidinger, bekannt fuer seinen menschenrechtlichen Einsatz im
Irak, und Dunja Larise, aus Sarajewo stammende Islam-Expertin, beide
Politikwissenschafter an der Universitaet Wien, haben ein Standardwerk
herausgegeben, das fuer jeden unentbehrlich ist, der sich ernsthaft
mit dem politischen Islam beschaeftigen will.

Breiten Raum findet mit gutem Grund die Geschichte der
Muslimbruderschaft, 1928 in Aegypten gegruendet und ideologische
Urheberin der Hamas und des sudanischen Militaerregimes, aber auch
(zumindest) Ideengeberin aktueller Gruppierungen in Oesterreich.

In den 30er-Jahren organisierten sie in Aegypten den Boykott
juedischer Geschaefte, 1942 unterstuetzten sie Rommels Afrikakorps
durch Terroranschlaege. Einer ihrer Fuehrer, Sayyid Qutb, schrieb ein
Buch mit dem Titel "Unser Kampf mit den Juden", das heute als
Schluesselwerk des islamischen Antisemitismus dient. Praesident Nasser
(der den Ideen der Bruderschaft zunaechst aufgeschlossen war) liess
ihn 1966 haengen.

Mittlerweile fassten sie auch in Europa Fuss und bedienten sich
arbeitsteiliger Taktiken der Unterwanderung und Taeuschung. Hani
Ramadan, Leiter des Islamischen Zentrums in Genf, bezeichnete in einem
Interview fuer "Le Monde" 2002 die Steinigung bei Ehebruch als
goettliches Gesetz, waehrend sich sein Bruder Tariq Ramadan als
angeblich gemaessigter Reformer und Vertreter eines "Euro-Islam"
auffuehrt - was sich darin aeussern soll, dass er den Vollzug von
Steinigungen eine Zeitlang aussetzen will...

Tariq leugnet auch strikt, Mitglied der Muslimbruderschaft zu sein.
Hani Ramadan zufolge sind die beiden Brueder jedoch "zwei Seiten
derselben Medaille".

Jeden Zusammenhang mit den Muslimbruedern weist auch Tarafa Baghajati
von der "Initiative Muslimischer OesterreicherInnen" von sich, dessen
Konflikt mit Asyl in Not das Buch ebenfalls streift.

Baghajati hatte unsere islamkritischen Aussendungen zum Anlass
genommen, einzelne Vorstandsmitglieder von Asyl in Not anzuschreiben
und zur Distanzierung von Michael Genner aufzufordern, war aber
abgeblitzt.

Michael Genner fand sich sodann (ebenso wie Thomas Schmidinger, Henryk
Broder, der juedische Journalist Karl Pfeifer und Heribert Schiedel
vom Dokumentationsarchiv des Oesterreichischen Widerstandes) auf einer
schwarzen Liste ("Handzettel") finsterer Feinde des Islam wieder, die
eine Zeit lang auf der Homepage www.islamophobia.at erschien. Was ihn
aber genauso wenig beeindruckt wie der Geifer mancher Leute, die mit
einer verblichenen Polizeiministerin sympathisieren.

Der Inhaber dieser Homepage, ein gewisser Amir Zaidan, schrieb auch
eine "Einfuehrung in die Scharia" und widmete dem "Abfall vom Glauben"
(in vielen islamischen Laendern mit dem Tod bestraft) breiten Raum.

Abfall vom Glauben ist in seinen Augen schon jede "unangebrachte
Toleranz oder uebertriebene Ruecksichtnahme" gegenueber dem Unglauben,
ja sogar das "freiwillige Verweilen in der Gesellschaft von
Nicht-Muslimen, die die Zeichen Allahs verspotten".

Unsere heimischen Inquisitoren, die Oesterreich in der
Gegenreformation nach einer kurzen Zeit des "Glaubensabfalls" mit
Feuer und Schwert "katholisch machten", haetten - Halbmond durch Kreuz
ersetzt - mit solcherart Gedankengut ihre Freude gehabt.

So weit in Kuerze. Das Buch ist lesenswert.
*Asyl in Not*



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