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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Dezember 2008; 23:30
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Griechenland:

> "Und der dritte Schuss direkt"

Nachdem ein Polizist am Samstag einen 15-Jaehrigen erschossen hatte,
kommt es seit dem Wochenende zu schweren Auseinandersetzungen in
vielen griechischen Staedten. Sozialismus.net sprach mit Savra, einer
Aktivistin aus dem betroffenen Athener Stadtviertel Exarchia.

Der toedliche Schuss des Polizisten wurde mitten in Exarchia
abgegeben. Exarchia ist ein Stadtviertel im Zentrum von Athen, das
seit vielen Jahren von anarchistischen und linksradikalen Kraeften
gepraegt ist. Immer wieder kommt es dort zu kleinen Scharmuetzeln
zwischen AktivistInnen und der beruechtigten Spezialpolizei MAT, die
naechstens gruppenweise in Kampfausruestung an jeder zweiten Ecke
steht, um alles zu ueberwachen und die Bevoelkerung einzuschuechtern.

Die Polizisten behaupten, im Zuge einer Verteidigung gegen einen
Angriff haette ein Warnschuss den 15-Jaehrigen getroffen. Savra kennt
Augenzeugen, die gesehen haetten, was wirklich passiert sei: "Am
Samstag abends, ungefaehr um 9 Uhr, hat in der Naehe das kurdischen
Lokals Hassan eine Gruppe von Jugendlichen einen Polizeiwagen gesehen.
Sie haben die Polizisten verarscht und eine Plastikflasche
hingeworfen. Zwei Minuten spaeter, als diese Situation bereits vorbei
war, kamen die Bullen zu Fuss zurueck." Nach einer verbalen
Auseinandersetzung haette der eine Polizist eine Blendgranate
geworfen. "Der andere begann zu schiessen: zwei Schuesse in die Luft
und der dritte direkt. Der 15-Jaehrige war sofort tot."

Savra berichtet weiter: "Die Nachricht hat sich sehr schnell
ausgebreitet. In einer halben Stunde haben in Exarchia heftige
Auseinandersetzungen begonnen. In den naechsten Stunden hat sich die
Reaktion auf den Mord in ganz Griechenland ausgedehnt. ... Sogar auf
kleinen Inseln wie Limnos marschieren die SchuelerInnen gegen die
Polizeistation! Es gibt eine unglaubliche Wut, die mit der allgemeinen
miserablen oekonomischen Situation kombiniert ist. Fuer Mittwoch war
schon von vornherein ein Generalstreik angekuendigt. Die elenden
(Gewerkschafts-; Anm.) Buerokraten ueberlegen jetzt, die grosse Demo
wegen der explosiven Situation abzusagen!" (stark gek., bearb.)

Quelle: http://www.sozialismus.net//content/view/1014/1/



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