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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. Dezember 2008; 20:34
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Initiativen:
> Kauf-Nix-Tag wortwoertlich
Aktion Einkaufen, ohne den Einkaufswagen zu befuellen
Am Samstag, den 29. November 08 lud der "Oeko-soziale 
KuenstlerInnen-BUND" zu einer Aktion zum "internationalen 
Buy-nothing-day, Kauf-nix-Tag: Auch ohne Dauerkonsum bin ich Mensch! 
ein Mensch ist mehr als nur KonsumentIn!! Mach mal Pause, geniess den 
Tag. Raus aus dem Geschaeft, rein in die Natur."
Der "oeko soziale KuenstlerInnen BUND" sowie verschiedene 
interessierte Menschen trafen sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe 
"guerilla convention" bei einem Seminar in der ARGEkultur Salzburg, um 
folgende Idee aus dem Spektrum der kritischen Konsumhaltung sowie 
Distanzierung vom Konsumverhalten unter den gegebenen wirtschaftlichen 
Bedingungen am kauf – nix – tag umzusetzen:
vor dem groessten Konsumtempel der Stadt Salzburg (Europark) trafen 
sich ueber 20 Menschen, um in einem ueberdimensional grossen 
Lebensmittelgeschaeft, einem EURO-SPAR, folgendermassen einzukaufen 
bzw. eben nix einzukaufen: die beteiligten AktivistInnen nahmen sich 
je einen Einkaufskorb und gingen damit in einer Reihe dicht 
hintereinander quer durch das Geschaeft, Kurven nehmend und enge 
Gaenge nutzend. Nach etwa einer Viertelstunde des Nichteinkaufens 
begann die Gruppe einigen KundInnen aufzufallen. Die AktivistInnen 
kauften weiter nix ein, einige MitarbeiterInnen des Geschaefts wurden 
aufmerksam, KonsumentInnen beobachteten die Szenerie interessiert oder 
beschwerten sich bereits, die Gruppe ging das erste Mal mit leeren 
Einkaufswaegen durch die Kasse, um gleich wieder das Geschaeft zu 
betreten und weiter nix einzukaufen. Der Geschaeftsfuehrer, Herr 
Kriechhammer, wurde auf die Aktion aufmerksam gemacht, es kam zu 
Beschwerden, die an ihn herangetragen wurden, er rief die Polizei. Als 
die Schlange leerer
Einkaufswaegen das zweite Mal die Kasse passierte, wurden die 
AktivistInnen von Seiten der Polizei und des Geschaeftsfuehrers damit 
konfrontiert, hier nicht ordnungsgemaess eingekauft zu haben.
Geschaeftsfuehrer und Polizei zeigen Verstaendnis
Die AktivistInnen kamen mit dem Geschaeftsfuehrer und den Polizisten 
ins Gespraech. Die Polizisten teilten die Argumentation der Gruppe, 
nicht ohne ihre persoenliche Meinung kund zu tun: einer der Polizisten 
kommentierte, er habe sich schon des oefteren gewuenscht, dass dieses 
Einkaufszentrum von oben "zugeschissen" werden sollte und bemerkte, 
die Gruppe solle doch das naechste mal bitte beim Geschaeft nebenan, 
dem Saturn, nix einkaufen gehen. Die Personaldaten eines Teilnehmers 
der Aktion wurden aufgenommen, mit Hausverbot wurde gedroht, jedoch 
war es im Verlauf des Gespraechs dem Geschaeftsfuehrer wichtig, zu 
betonen, dass er kein Hausverbot ausgesprochen habe. Der Polizei war 
wichtig, zu betonen, dass es nicht ihrem Wunsch, sondern ihrem Job 
entsprochen haette, zu reagieren. Ein Polizist problematisierte, wie 
bedenklich es ihm erscheint, dass sich so viele Menschen ein 
Einkaufszentrum als sozialen Treffpunkt erwaehlen, um hier ihre 
Freizeit zu verbringen.
Ein Geschaeftsfuehrer in einem Konsumtempel sprach darueber, dass es 
ihn belastet, einer Atmosphaere sinnentleerter Lebensentwuerfe 
taeglich zu begegnen, Polizisten waren inhaltlich erfreut, dass es 
Menschen gibt, die sich gegen diesen Konsumdruck verwehren, im 
gemeinsamen Gespraech wurde sichtbar, wie gross die Existenzangst 
aller ist; verkehrte Welt? Die "kauf-nix-tag"-AktivistInnen vom 
"Oeko-sozialen KuenstlerInnen-BUND" meinten, dass sie den Zeitrahmen 
der derzeitigen Regierungskoalition als letzte Chance, als letzten 
Freiraum betrachten, um Einfluss darauf zu nehmen und 
gesellschaftliche Verhaeltnisse aktiv mitgestalten zu koennen.
*Rosalia Krenn*
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