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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. Dezember 2008; 20:07
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EU/Asyl:
> Wird Wien Frontex-Drehscheibe?
Groesste Massenabschiebung der EU fand heimlich von Oesterreich aus 
statt.
Abschiebungen gibt es fast taeglich – aber noch nie zuvor in dieser 
Dimension. Am Freitag wurden 71 abgelehnte Asylwerber aus elf 
EU-Staaten in ihre Heimat gebracht – per Charter-Maschine vom 
Flughafen Wien-Schwechat, direkt nach Lagos (Nigeria) bzw. weiter nach 
Banjul (Gambia). Die Oeffentlichkeit wurde darueber nicht informiert.
Hier die Details dieser Abschiebung:
* Die Abschiebung fand in der Nacht von 14. auf den 15. November statt
* Eigentlich haetten 79 abgelehnte Asylwerber abgeschoben werden 
sollen. Bei acht von ihnen waren aber die Papiere nicht in Ordnung, 
sie mussten wieder in die jeweiligen EU-Staaten zurueckgebracht 
werden.
* Es war die bisher groesste Charterabschiebung der EU, bisher ueblich 
waren Fluege mit 15-20 abgelehnten Asylwerbern.
* Asylwerber kamen per Flugzeug und Bahn aus Frankreich, Spanien, 
Polen, Slowenien, Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Niederlande, 
Italien, Grossbritannien und Oesterreich (aus Oesterreich: laut einer 
Quelle 3 Gambier, 2 Nigerianer).
* An Bord war ein Arzt und zwei Menschenrechtsbeobachter (1 aus 
Niederlande, und Guenter Ecker/Verein Menschenrechte fuer Oesterreich) 
plus 1 Beobachter der EU-Grenzschutzagentur FRONTEX.
* Pro "Abzuschiebendem" waren 2,6 Polizisten an Bord, ergibt 
hochgerechnet 185. Vorgeschrieben sind 2 pro Asylwerber. Insgesamt 
waren 260 Menschen in der Airbus 330-300.
* Ein "Voraus-Kommando" (3 oesterr. Beamte, 1 Frontex-Mitarbeiter) ist 
am 12. November nach Lagos und Banjul geflogen, um die Ankunft 
vorzubereiten und die dortigen Behoerden zu briefen.
* Die "Abzuschiebenden" wurden gefesselt in die Maschine gebracht, die 
ersten 30-45 Minuten mussten sie die Handschellen anbehalten. Als die 
Reisehoehe erreicht war, wurden sie abgenommen. Guenter Ecker: "In 
begruendeten Einzelfaellen blieben ein Paar Leute bis zur Landung in 
Lagos gefesselt."
* Maximal 24 Stunden vor dem Abflug wurde die Reisetauglichkeit der 
Menschen aerztlich untersucht.
* Ein Mann aus Nigeria flog freiwillig mit, weil er so viel 
Uebergepaeck hatte. Er hat sich durch den Abschiebeflug die 
Uebergepaeck-Kosten gespart (wollte ohnehin zurueck nach Nigeria).
* U.a. weil niemand davon wusste, gab es keine Kundgebung am 
Flughafen. Nur ein geistig Verwirrter 24-Jaehriger versuchte aufs 
Rollfeld zu kommen. Gegenueber Caritas-Mitarbeitern am Flughafen gab 
er sich als UNO-Mitarbeiter aus. Wie gesagt, kein echter Aktivist, 
sondern ein Verwirrter.
* Laut FRONTEX kostete diese Abschiebung 569.535, 03 Euro fuer 71 
Asylwerber
(afrikanet/bearb.)
Quelle: 
http://www.afrikanet.info/menu/news/oesterreich/datum/2008/11/21/
 oesterreich-groesste-massenabschiebung-der-eu-findet-heimlich-in-wien-statt/
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