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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 11. November 2008; 19:10
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Ecuador:
> Regierung beschuldigt CIA wegen Angriffen
Ecuadors Verteidigungsminister, Javier Ponce, hat am 31. Oktober einen
offiziellen Bericht vorgestellt, in dem die Regierung versichert, es
existierten Beweise dafuer,dass die Bombardierung ecuadorianischen
Territoriums Anfang Maerz eine kombinierte Operation zwischen
Kolumbien und den USA gewesen sei.
Danach haette die CIA eine Woche vor dem Angriff auf das FARC-Camp auf
ecuadorianischem Territorium (siehe Poonal Nr. 795, 796) von dieser
Operation gewusst. Die CIA sei ueber alle diesbezueglichen Schritte
der kolumbianischen Armee informiert gewesen. Bei dem Angriff waren
u.a. kolumbianische Flugzeuge in den ecuadorianischen Luftraum
eingedrungen und hatten das FARC-Camp bombardiert. FARC-Chef Raúl
Reyes wurde bei dem Angriff getoetet.
Laut Aussagen des ecuadorianischen Ministers habe es in Teilen der
ecuadorianischen Sicherheitskraefte eine Infiltration durch
US-amerikanische Spione gegeben. "Wir haben sogar einen Telefonanruf
der CIA im Morgengrauen des 1. Maerz abgefangen, in dem der Angriff
auf Angostura angekuendigt wird", so Ponce.
Die Operation, die von der Organisation Amerikanischer Staaten
zurueckgewiesen worden war, habe mit der Unterstuetzung eines
US-amerikanischen Flugzeuges stattgefunden, das auf der
US-amerikanischen Militaerbasis im ecuadorianischen Hafen von Manta,
260 km suedoestlich von Quito, stationiert gewesen sei. Der
Militaerstuetzpunkt in Manta wird von den USA als sogenannte Forward
Operating Location (FOL) benutzt.
Das normalerweise fuer Anti-Drogen-Operationen eingesetzte Flugzeug
ueberwache ein Gebiet von Peru bis nach Zentralamerika, so Ponce. Es
sei "ueberraschenderweise" eine Woche vor der Bombardierung in Manta
stationiert worden. Als das Flugzeug angekommen war, begannen
Nachtfluege, die nicht den ueblichen Ueberwachungsfluegen der FOL
entsprechen", so Ponce. Das Flugzeig sei dann vier Tage nach den
Bombardierungen des FARC-Camps endgueltig wieder aus Manta abgezogen
worden.
Als Reaktion auf den militaerischen Angriff hatte Ecuadors Regierung
die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien abgebrochen und den Chef
fuer Aufklaerung in der Armee, Mario Pazmiño, abgeloest. Er habe
Informationen, die im Zusammenhang mit dem Angriff stuenden,
unterschlagen.
Seit dem Angriff weist Ecuadors Praesident Rafael Correa darauf hin,
dass die ecuadorianischen Ueberwachungs- und Aufklaerungssysteme
und -behoerden durch die CIA infiltriert seien. Correa kuendigte zudem
an, dass der Vertrag ueber die Militaerbasis in Manta, der nach zehn
Jahren im November 2009 auslaeuft, nicht mehr verlaengert werde.
(adital/poonal)
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