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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 4. November 2008; 19:00
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Italien:
> Streiks gegen Berlusconis "Reformen"
Diesen Herbst fanden in Italien bereits drei eintaegige Generalstreiks 
gegen verschiedene arbeiterfeindliche Reformen der reaktionaeren 
Berlusconi-Regierung statt, die bei den Wahlen im Februar noch einen 
erdrutschartigen Sieg davongetragen hatte.
Der erste Generalstreik wurde Mitte September von der groessten 
Gewerkschaftsfoederation, der CGIL (Confederazione generale del 
lavore), ausgerufen. Rund einer Million ArbeiterInnen folgten dem 
Aufruf
Der zweite fand am 17. Oktober statt. Er wurde von den kleineren, aber 
weitaus radikaleren Gewerkschaften CUB (Confederazione Unitara di 
Base), von COBAS (Confederazione die comitati di base) und der SdL 
(Sindicato die Lavorati Intercategoriale) initiiert und dauerte auch 
laenger als nur einen Tag.
Am 24. Oktober fand die groesste Arbeitsniederlegung statt. Bei einem 
vierstuendigen gemeinsamen Streik konnten die drei groessten 
Dachverbaende CGIL, CISL und UIL 10 Millionen Beschaeftigte in den 
Betrieben und im Oeffentlichen Dienst mobilisieren.
Der 17. Oktober
Hinsichtlich des politischen Bewusstseins und der Militanz bildet aber 
der 17. Oktober den vorlaeufigen Hoehepunkt der Bewegung. Allein an 
der groessten Demonstration im Rahmen dieses Streiks, in Rom, 
beteiligten sich rund 300.000 Menschen, ein enormer Erfolg dieser 
kleineren Organisationen.
Auch in anderen Staedten fanden Grossdemonstrationen statt: Neapel mit 
80.000 TeilnehmerInnen, Mailand mit 50.000 und Florenz mit 40.000, um 
nur die groessten zu nennen. Die Beschaeftigen bei Bahn, Bus und 
U-Bahnen brachten den oeffentlichen Verkehr zum Erliegen. Unter den 
Streikenden waren vor allem Beschaeftigte im Bildungsbereich, im 
Gesundheitswesen, aber auch aus dem Energiesektor sehr stark 
vertreten.
Gerade im Bildungssektor finden im Moment massive Angriffe statt. Die 
"Gelmini-Reformen" (benannt nach der Erziehungsministerin) sollen die 
Privatisierungen der Universitaeten vorantreiben. Sie sollen zugleich 
auch zu drastischen Kuerzungen der Lehrerzahlen fuehren, da neue 
Lehrer nur mehr eingestellt werden sollen, wenn zuvor fuenf 
LehrerInnen in Ruhestand gegangen sind. So soll die Zahl der 
Lehrkraefte in den naechsten drei Jahren um 87.000 "auf natuerlichem 
Weg" reduziert werden.
Ausserdem sehen diese Reformen die Einfuehrung von Schuluniformen, von 
Betragensnoten und die Ausgrenzung von MigrantInnen in "classi ponti" 
(Brueckenklassen) vor.
Besetzungen
In Mailand versuchten StudentInnen, das Politechnikum zu besetzen. Sie 
waren dabei von der Polizei attackiert worden, wobei drei schwer 
verletzt wurden. Auch in anderen Staedten wie in Bologna kam es zu 
Zusammenstoessen. Berlusconi hat ausserdem damit gedroht, besetzte 
Schulen und Unis mit Polizeigewalt raeumen zu lassen.
Am 25. Oktober fanden landesweit riesige Demonstrationen statt, die 
von der oppositionellen "Partito Democratico" (PD) organisiert waren. 
Die Schaetzungen der Teilnehmerzahl variieren von einer bis 2,5 
Millionen.
Fuer den 30. Oktober hatten Schueler- und Studentenorganisationen zu 
einem Generalstreik an den Schulen, fuer den 14. November an den 
Universitaeten aufgerufen.
(Dave Stockton Red Newsletter Nr. 262, 30. Oktober 2008, Infodienst 
der Liga der Sozialistischen Revolution/gek.)
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