**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 7. Oktober 2008; 17:43
**********************************************************

Kapitalismus/Krise:

> Hilfe fuer Banken nur mit Auflagen

Attac: Verstaatlichte Banken muessten gemeinnuetzig werden --
Verursacher und Gewinner der Krise muessten mitzahlen

Die Finanzkrise kann nun auch in Europa nicht mehr kleingeredet
werden. "Um einen unkontrollierbaren Dominoeffekt zu vermeiden, muss
die EU den angeschlagenen Banken helfen. Dies muss aber im Interesse
der Allgemeinheit an strenge Auflagen geknuepft sein", erklaert
Christian Schoder von Attac Oesterreich. Die Forderungen von Attac:

• Staaten muessen sich bei Rettungsaktionen auch entsprechende Anteile
an den Banken sichern. Jede Bank, die auf oeffentliche Mittel
angewiesen ist, muss im Gegenzug demokratischer Kontrolle - beginnend
mit oeffentlichen Sperrminoritaeten - unterliegen und gemeinnuetzig
gefuehrt werden

• Ein dichtes Netz an lokalen genossenschaftlichen und oeffentlichen
Banken muss die zentrale Saeule eines stabilen und nachhaltigen
Kapitalmarktes sein. Die Staerkung dieser "ersten Saeule" des
Bankensektors muss das Ziel einer alternativen Kapitalmarktoffensive
sein.

• Die Anlagestrategien maroder Finanzinstitute muessen restlos
aufgeklaert werden und duerfen nicht durch pauschale Rettungspakete
unter den Teppich gekehrt werden. Dazu muss das Europaeische Parlament
umfangreiche Kontrollfunktionen erhalten und eng mit einer neu zu
gruendenden EU-Finanzmarktaufsichtsbehoerde zusammenarbeiten.

• Es darf kein Steuergeld fuer die unglaublich hohen Managergehaelter
und -abfertigungen in den betroffenen Banken geben. "Vom Staat
gerettete Banken muessen die Hoechsteinkommen auf das Dreissigfache
der Mindesteinkommen begrenzen. Ausserdem muessen die Verursacher und
Gewinner der Krise durch hoehere Gewinn- und Kapitalsteuern die
Rettungskosten mittelfristig zurueckzahlen", fordert Schoder.

"Wenn die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen schon genoetigt werden,
fuer die Milliarden-Verluste der Finanzinvestoren aufzukommen, muss
das auch mit Systemwechsel verbunden sein. Wir muessen das globale
Finanzkasino schliessen und so zukuenftige Krisen verhindern", fordert
Schoder abschliessend. (Attac/bearb.)

Mehr dazu: http://www.attac.at/6710.html



***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin