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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. September 2008; 16:12
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Wien:

> Stadt des Kindes: Baggerstopp bis Ende September

2002 wurde die Stadt des Kindes, von der die Stadt Wien in ihren
Verkaufsbedingungen schrieb, dieses Objekt moege auch nach dem Verkauf
in seiner "sozialutopischen" Bedeutung erhalten bleiben, an den
privatwirtschaftlichen, aber der Gemeinde Wien nahestehenden
Bautraeger ARWAG/Mischek verkauft. Was danach folgte, muesste die
Vergleiche mit Neapel nicht scheuen...

Heute will ich nur den letzten Stand der Dinge aufzeigen. Am 25. Juni
2008 wurde im Gemeinderat mit den Stimmen von SPOe und OeVP genehmigt,
dass die ARWAG/Mischek jetzt den groessten Teil des "sozialutopisches
Projekts", das noch 2002 als erhaltenswert angesehen worden war, weil
es architektur- und sozialgeschichtlich neue Massstaebe gesetzt hatte,
jetzt abreissen duerfen.

Dagegen gab es nationale und internationale Architekten-Proteste und
eine BuergerInnen-Initiative "Rettet die Stadt des Kindes". Auch die
durch Wien streunende "Freiraum"-Gruppe besetzte voruebergehend die
Stadt des Kindes (s. akin 21/08). Doch die Schubraupen von
ARWAG/Mischek setzten Tag fuer Tag ihre Arbeit fort. Die BesetzerInnen
zogen ab. Einige von ihnen machten am Sonntag, dem 14.9.08, noch eine
Radsternfahrt zur Stadt des Kindes. Und die BuergerInnen-Initiative
erwirkte von ARWAG-Generaldirekter Franz Hauberl einen Stopp der
Bagger bis zum 29.9. Da wollen sie dann ueber die Nutzung des
Restes -- sprich Theatersaal und Wirtschaftsgebaeude -- verhandeln.

Aber sicher ist nur, dass 2 von den 5 Architekt Schweighofer-Haeusern,
das Schwimmbad und der Turnsaal erhalten bleiben. Der groesste Teil
dieser "Sozialen Utopie" reissen Bagger ab. Dietmar Steiner, Direktor
des Architekturzentrums, schreibt hierzu im Falter 27/08: "Die Stadt
Wien opfert ein einzigartiges sozialpolitisches Symbolbauwerk ihrer
eigenen Nachkriegsgeschichte aufgrund von derzeit fuenf Prozent
erwartbaren Mehrkosten." (d. h.was eine sanfte Erneuerung der Stadt
des Kindes gekostet haette). Aber die Arbeit der Schubraupen ist
billiger.
*Dieter Schrage*


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