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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. September 2008; 16:44
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Globalisierung:
> MigrantInnen-Kongress in Madrid fordert Weltbuergerschaft
Gerade zu einem Zeitpunkt, in dem in Oesterreich fast alle politische 
Parteien in Bezug auf die Migrationspolitik in Defensivstrategien 
gegenueber dem von Fremdenfeindlichkeit nur so strotzenden Duo 
Strache-Haider verfallen, haben sich die betroffenen Opfer der gegen 
sie gerichteten Hetzkampagnen weltwit entschlossen, in die Offensive 
zu gehen.
So steht in der Schlusserklaerung des 3. Weltsozialforums ueber 
Migration, das vom 11. bis 13. September in einem Vorort von Madrid 
stattgefunden hat, der lapidare Satz geschrieben: "Wir treten fuer die 
Weltbuergerschaft ein und ratifizieren das in der Universalen 
Erklaerung der Menschenrechte der Vereinten Nationen verankerte Recht 
auf freie Mobilisierung." Denn - so heisst es am Schluss des 
dreiseitigen Dokuments (siehe http://www.fsmm2008.org), 
das u.a. das 
Recht der MigrantInnen auf Widerstand gegen Unterdrueckung und 
Ausbeutung festschreibt - "Emigrieren ist kein Verbrechen, Verbrechen 
sind hingegen die Ursachen, die zur Migration gefuehrt haben."
Kriege, politische Verfolgungen und die immer rascher um sich 
greifende Armut der Mehrheit der Weltbevoelkerung, sind nach wie vor 
die Hauptursachen fuer die moderne Voelkerwanderung; dicht gefolgt von 
oekologischen Katastrophen und der Krise der Landwirtschaft, die sich 
in vielen Laendern mit der Herstellung von Agrosprit seit kurzem 
schlagartig verschlimmert hat..
Die ca. 3 000 VertreterInnen von Migrantenorganisationen und NGOs aus 
ueber 100 Laendern, die mit diesem Thema taeglich konfrontiert sind, 
wussten, wovon sie sprachen. Den Frauen und Maennern aus Palaestina, 
Saudiarabien und Afghanistan, den "boat people" aus Afrika und den aus 
Zentralamerika stammenden "train people", die auf ihrer Durchreise 
durch Mexiko buchstaeblich unter die Raeder kommen, trieb es 
regelmaessig die Traenen in die Augen, wenn sie von ihren Schicksalen 
und denen ihrer Angehoerigen berichteten.
Es kamen aber auch Traenen der Wut auf - besonders dann, wenn von den 
Mauern zwischen Israel und Palaestina, zwischen Mexiko und den USA und 
von der "Direktive der Schande" die Rede war, mit der die Europaeische 
Union die nationalstaatlichen Migrationsbestimmungen unlaengst 
drastisch verschaerft hat. Diese ist jetzt etwa in Spanien spuerbar 
geworden, wo nach einigen Jahren des sozialen Friedens z.B. zwei 
Drittel der 250 000 hier lebenden BolivianerInnen in die Illegalitaet 
und damit in die Arbeitslosigkeit getrieben wurden.
(Leo Gabriel, DAZ/gek.)
http://www.dieanderezeitung.at
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