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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. September 2008; 16:37
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(K)Wahlen:
> Demokratie-Check
"mehr demokratie!" wollte von den Parteien wissen, wie sie es denn in 
der kommenden Legislaturperiode mit der Volksherrschaft halten wollen.
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"Oesterreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk 
aus." So lautet der oft zitierte Artikel 1 des 
Bundes-Verfassungsgesetzes. Die Realitaet sieht bekanntermassen anders 
aus. Doch immer mehr Menschen halten es fuer unzureichend, bloss alle 
paar Jahre waehlen zu duerfen, jedoch vor und nach dem Wahltag von 
einer politischen Mitentscheidung ausgeschlossen zu sein. Immer mehr 
Menschen wollen daher mehr Demokratie und moechten zusaetzlich zu 
Wahlen auch in Sachfragen, die sich auf ihr Leben auswirken, 
mitentscheiden koennen.
Die Gruppe "mehr demokratie!" hat daher an alle wahlwerbenden Parteien 
10 Fragen -- eher sind es Forderungen in Frageform -- gerichtet, 
welche direkt-demokratischen Anliegen sie in der kommenden 
Legislaturperiode umsetzen wollen, wenn sie die Moeglichkeit dazu 
haetten. Das Ergebnis fuer OeVP und SPOe war ein erwartbares: Die 
beiden Staatsparteien halten von den meisten Vorschlaegen von "mehr 
demokratie" nichts. Gerademal spricht sich die SPOe fuer 
Volksabstimmungen ueber kuenftige EU-Vertraege aus und die OeVP fuer 
Vereinfachungen der Einbringung von Wahlvorschlaegen ueber das 
Internet. Als naechste bei den ablehnenden Stimmen ist das LIF 
gereiht. Die Liberalen "erachten die derzeitigen Instrumente der 
direkten Demokratie als ausreichend" und koennen sich lediglich fuer 
eine Vereinfachung der Unterstuetzungsmoeglichkeiten von Volksbegehren 
und Wahlvorschlaegen erwaermen.
Gemischt sieht es bei den Gruenen aus. Diese sehen den Vorschlag von 
verpflichtenden Volksabstimmungen nach erfolgreichen Volksbegehren 
"als zu weitgehend" an, haben aber angegeben, die Themen des 
Fragenkatalogs generell als "weniger wichtig" anzusehen. Auch bei den 
beiden "freiheitlichen" Parteien ist das Ergebnis gemischt. BZOe und 
FPOe sind zwar sehr fuer verpflichtende Volksabstimmungen nach 
Volksbegehren, aber skeptisch, was die Vereinfachung von 
Unterstuetzungmoeglichkeiten angeht, da sie Rechtsunsicherheit 
befuerchten.
Fritz Dinkhausers Partei kann mit fast allen Vorschlaegen etwas 
anfangen, nur den Ideen eines Rueckgaengigmachens der Verlaengerung 
der Wahlperiode und einer Volksbegehren-Kostenrueckerstattung analog 
der Wahlkampfkostenrueckerstattung kann Dinkhauser will er nicht 
naehertreten. Die KPOe, das Linkswahlbuendnis und Rettet Oesterreich 
wollen fast uneingeschraenkt die Vorschlaege unterstuetzen.
Die Antworten der Parteien sind im Detail auf der Homepage von "mehr 
demokratie" nachzulesen.
-br-
Web: http://mehr-demokratie.at
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