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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. September 2008; 15:15
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Letzte Worte::
> Vogelfrei weil auslaendisch
Wer einen Seeadler abknallen will, frage zuerst nach seiner 
Nationalitaet
 
Am 30. Dezember 2007 hat ein Jaeger (und Polizist - natuerlich gilt 
die Unschuldsvermutung) ganz im Nordosten Oesterreichs einen 
geschuetzten Seeadler von einem Baum geschossen. Sein Pech: Er wurde 
von einem joggenden Arzt beobachtet, der auch gleich Blut von der 
Strasse gekratzt, Anzeige erstattet, den WWF verstaendigt und eine 
DNA-Analyse veranlasst hat.
Beim Prozess im August sprach nun die Richterin den Jaeger im Zweifel 
frei. Es sei nicht nachweisbar, dass der Vogel einer der 15 
March-Thaya-Seeadler war oder nicht doch einer der 140 skandinavischen 
Wintergaeste. Und so begruendete die Richterin, die es sich bestimmt 
nicht leicht gemacht hat, ihr Urteil: "Waere es sicher ein 
oesterreichischer Vogel, dann waere der Tatbestand der konkreten 
Gefaehrdung des Bestandes zu bejahen" In den skandinavischen Laendern 
hat jahrzehntelange Aufbauarbeit mit viel Geld und der Zeit 
Ehrenamtlicher zu einem schoenen Seeadlerbestand gefuehrt. Die 
EU-Richtlinien, die einen besonderen Schutz fuer ziehende Voegel 
vorschreiben, ueberlassen es den einzelnen Laendern, auf welche Weise 
sie fuer diesen Schutz sorgen, es muss nicht das Strafgesetzbuch sein.
Der Jaeger wartet auf seinVerwaltungsverfahren, seinen 
Jagdberechtigungsschein hat er bis zur Klaerung zurueckgelegt. An 
seinem Auto wurden DNA-Spuren von zwei verschiedenen Seeadlern 
gefunden.
*Lidia Brandstaetter*
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