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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 26. August 2008; 14:17
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Wien:

> Die evaluierten Panx

"Wenn es zu desastroesen Ergebnissen bei der Evaluierung des Projekts
Johnstrasse kommt, werde man das Haus schliessen," poltert es aus dem
Buero der zustaendigen Stadtraetin Wehsely lt. Presse vom 22. August.
Nicht nur der Wahlkampf der SPOe scheint die Sozialpolitik der Stadt
Wien zu bestimmen.

Bis Juni war doch tatsaechlich eine "Selbstevaluierung" des Projekts
geplant, durchgefuehrt von MitarbeiterInnen des Fonds Soziales Wien,
als Projekttraeger des Hauses; "selbstverstaendlich" unparteilich,
fair und frei von "NutzniesserInnen" in einer voelligen persoenlichen
und politischen Unabhaengigkeit.

Abgesehen davon, dass die Kriterien einer Evaluierung im Vorfeld eines
Projektes definiert werden muessen, sind die Interessen aller
Beteiligten zu beruecksichtigen, damit die Akzeptanz ueberhaupt
erreicht und Ergebnisse genuetzt werden koennen. Einem gruenen Antrag
auf eine externe Evaluierung wurde im Bezirksparlament zugestimmt.

Auch beim letzten runden Tisch zwischen Punks, BewohnerInnen der
Johnstrasse 44, AnrainerInnen, leitendem Sozialarbeiter und dem Fonds
Soziales Wien (FSW) im Juni wurde an diesem Vorgehen des FSW massiv
Kritik geuebt und schlussendlich zugesagt, auch die Kriterien bis Juli
zu veroeffentlichen. Auf diese wird noch gewartet, aber es gab einen
Erfolg. Lt. der "Presse" wurde dem Druck nachgegeben und "diepartner -
Sozial- und Gesundheitsmanagement GmbH" engagiert. Die Ergebnisse
werden voraussichtlich Ende September/Anfang Oktober veroeffentlicht
werden.

Interessenkonflikte gibt es nach wie vor. Der Laerm ist eines der
Hauptprobleme. So ist es auch ein berechtigten Interesse der
AnrainerInnen, dass die Baumassnahmen umgesetzt werden. Nach 8 Monaten
ist es jetzt gelungen, zumindest die Fenster zu renovieren. Offen ist
v.a. der Umbau der Bruchbude im Hof, ein moegliches Wohnzimmer fuer
die BewohnerInnen und jetzt ein "Laermtraeger" fuer die Nachbarn.

Unzufriedenheiten gibt es auch von den Punks. Die vom FSW
zugesicherten Vertraege fehlen ebenso wie die Klaerung der
24-Stunden-Betreuung vor Ort. Diese wurde vor Projektbeginn politisch
vom ehemaligen Bezirksvorsteher der SPOe und nicht von den
SozialarbeiterInnen eingefordert. Es kann nur als weiteres originelles
Getoese eingeordnet werden, wenn der jetzige Bezirksvorsteher der SPOe
(nachzulesen in der Presse) angeblich einfordert, Mitglieder des
Vereins Pankahyttn, die urspruenglich ein autonomes Haus forderten, zu
"entfernen". Der leitende Sozialarbeiter sieht das anders:
"Wohnungsnot und politische Ambition" seien nicht zu trennen meint er.

Wenn die SPOe im Wahlkampf bewusst ein Scheitern des Projektes
Pankahyttn ansteuert, ist Widerstand angesagt.
*Birgit Hebein, Gruene Alternative Wien 15*

*

Kasten:

> So sieht die Sozialpolitik der Stadt Wien aus!

*Aussendung der Initiative Pankahyttn (stark gekuerzt)*

Menschen, die den oeffentlichen Raum nicht nur zum Ausleben des
Konsumwahns und der Steigerung der Profite der Reichen nutzen, sollen
aus dem Stadtbild verschwinden. Statt der angedachten Mindestsicherung
gibt's fuer Arme Zwangsarbeit fuer kein Geld, waehrend fuers Fressen
von Industrieabfaellen im Sozialmarkt bezahlt werden muss. Schnorren
ist bereits verboten (1. Bezirk und Einkaufsstrassen), oder zumindest
erschwert (nur in entwuerdigender "Demutshaltung").

Dass die Sozialpolitik von Stadtraetin Sonja Wehsely nur auf
Stadtbildpflege aus ist, sehen wir auch am Beispiel Pankahyttn: Die
BewohnerInnen werden 24 Stunden bewacht, ausser leeren Versprechungen
gibt es nix: Keine Vertraege, kein Baumaterial, entgegen aller
"Fixzusagen" und "Garantien" werden Aus- und Weiterbildungskosten
nicht bezahlt. So wird versucht, die BewohnerInnen zu unmuendigen
Sozialfaellen zu machen.

Trotz unseres erfolgreichen Kampfes um das fuer uns viel zu kleine
Haus in der Johnstrasse 45 sind noch immer viele Leute von uns, und
rund um den Treffpunkt [Anm.: Mariahilferstrasse], von Wohnungs- bzw.
Obdachlosigkeit betroffen. Manche von Ihnen sind deshalb auf die
Sozialarbeiterische Anlaufstelle in der Windmuehlgasse angewiesen.
Dort stehen die Menschen 21 Stunden lang vor verschlossenen Tueren,
waehrend sich die SozialarbeiterInnen in der Pankahyttn 24 Stunden am
Tag langweilen.

Wir, die Initiative Pankahyttn sind Panx in der Pankahyttn
(Johnstrasse 45) und rund um den Treffpunkt auf der Wiener
Mariahilferstrasse. Dieser Treffpunkt wird weiter bestehen bleiben.
Daher fordern wir:

· Schluss mit Politzeiterror und Unterdrueckung

· Aufhebung des Bettelparagraphen

· Schluss mit dem Ordnungs- und Sauberkeitswahn der Stadtraetin Sima
(Tschik, Ausspucken, Hundekot)

· Unbefristeter Hauptmietvertrag fuer den Verein Pankahyttn

und ueberhaupt:

Wir fordern fuer alle hier lebenden Menschen ein an die
wirtschaftlichen Umstaenden angepasstes bedingungsloses Grundeinkommen
(derzeit ca. 1200 Euro netto, 14-mal im Jahr) ohne Arbeitszwang!

Bleiberecht und gleiche Sozialleistungen fuer MigrantInnen!

Gratiszugang zu Gesundheitsversorgung ohne 2-Klassen Medizin!

Freier Zugang zu Bildung, kulturellem und sozialen Leben, sowie
mietfreies Wohnen, gratis Lebensmittel, Strom, Wasser, Gas und
oeffentliche Verkehrsmittel fuer Alle!

Es muss klar sein, dass dies nur erste Verbesserungen der
Lebensbedingungen der Menschen sein koennen. Eine wirkliche Loesung
kann nur die Abschaffung von Privatbesitz an Boden und
Produktionsmittel sein! ###




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