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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 26. August 2008; 14:06
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Glosse:
> Vertraut Darabos!
Die Gruenen haben einen Misstrauensantrag gegen Verteidigungsminister 
Darabos gestellt. Warum? Weil er nicht das Wahlversprechen der SPOe, 
die Eurofighter abzubestellen, erfuellt hat. In der OeVP ist man 
darueber nicht ungluecklich -- wenn auch aus ganz gegenteiligen 
Beweggruenden. Auch wenn die OeVP jetzt so tut, als kaeme ein 
Misstrauensvotum gegen Darabos gar nicht in Frage: Ein 
gruen-schwarz-oranger Misstrauensantrag koennte Darabos´ 
Ministerlaufbahn tatsaechlich um ein paar Monate verkuerzen. Einmal 
abgesehen davon, dass das bei einer scheidenden Regierung ziemlich 
sinnlos und auch eine seltsame Sachkoalition waere: Darabos ist 
wirklich nicht an den Fliegern schuld. Der ehemalige Zivildiener 
reduzierte die Stueckanzahl, bestellte die Zusatzausruestung ab --  
womit er das Fluggeraet NATO-untauglich machte -- und war bei der 
Ankunft des ersten Exemplars demonstrativ an anderer Stelle 
unabkoemmlich. Bei dieser Amtsfuehrung ist es absolut glaubwuerdig, 
dass ein Mehr an Rueckgaengigmachung des Auftrags rechtlich nicht 
drinnen war.
Die Stornierung wirklich sabotiert hat aber seine Partei. Gerade als 
der Untersuchungsausschuss ueber ganz seltsame Finanzierungen 
gestolpert war, beendeten die Koalitionsparteien abrupt den 
Ausschuss -- ein paar Monate noch, und es waere genuegend Material 
vorhanden gewesen, um die Sache den Gerichten zu uebergeben. Dann 
haette der Vertrag wegen Sittenwidrigkeit angefochten werden koennen. 
Niemand weiss das besser als der gruene Ausschussvorsitzende Peter 
Pilz. Warum er jetzt einen Misstrauensantrag gegen Darabos will und 
nicht etwa gegen Gusenbauer (der vorrangig dieses Wahlversprechen 
verkuendet hatte, und dann doch lieber der OeVP zu Willen war und 
seine Fraktion auf Linie brachte), ist wohl der Tatsache zu verdanken, 
dass der Verteidigungsminister jetzt in den Medien praesent ist und 
nicht mehr der abdankende Bundeskanzler. Logisch aber ist das nicht.
*Bernhard Redl*
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