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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 3. Juni 2008; 16:48
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Wien/Kommentar:

> Die Stadt gehoert wem?

Das Tuewi-Fest im Tuerkenschanzpark durfte letzten Mittwoch doch
stattfinden. Zum einen deswegen, weil sich die Polizei mit der
Untersagung von mindestens 15 verschiedenen Kundgebungen, die
solidarischerweise fuer den Bereich des Parks angezeigt worden waren,
ueberfordert sah. Zum anderen, weil zahlreiche Beschwerden im Rathaus
soviel politischen Druck ausuebten, dass das Wiener Stadtgartenamt von
hoeherer Stelle dann doch geraten bekam, die Sache nicht eskalieren zu
lassen.

So sehr es erfreulich ist, dass es doch bisweilen etwas nuetzt, sich
auf die Hinterfuesse zu stellen, so sehr ist es doch auch spannend,
welchen Aufwand Graetzelfeste aus der linken Ecke machen muessen, um
Genehmigungen zu erhalten.

Waere der Tuewi ein Sportveranstalter mit der Wiener Staedtischen als
Sponsor, waere das natuerlich alles ganz anders. Letzten Samstag
beispielsweise war die halbe Donauinsel -- von der U1 bis zum
Suedende -- gesperrt. Fuer den "Vienna City Triathlon" wurde diese
Haelfte der Insel in der gesamten Breite abgeriegelt, damit dort die
Athleten ungestoert ihre Runden auf dem Fahrrad runterstrampeln
konnten. Es war das erste heisse Wochenende, die Wiener Bevoelkerung
stroemte wie wild zum Baden aus -- und landete vor Absperrungen. Die
Folge: Der sonnen- und badehungrige Plebs musste sich dichtgedraengt
in der Lobau stapeln und sah sehnsuechtig auf das voellig
menschenleere Inselufer hinueber.

Aber vielleicht war das alles nur, damit sich die Menschen an die
Praesenz von Sportevents gewoehnen -- bei der EM wird es wohl noch
sehr viel schlimmer werden. "Die Stadt gehoert Dir!" werben die Wiener
Linien. Angesprochen fuehlen koennen sich damit aber wohl nur die
Eventmanager und ihre Sponsoren.
*Bernhard Redl*


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