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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. Mai 2008; 18:45
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Notizen:
> Burschenschafter-Demo fuehrte zu City-Sperrung
Damit rund 70 Burschenschafter mit schwarz-rot-goldenen Fahnen den 
"Gefallenen des 2.Weltkriegs" gedenken koennen -- wobei sie in den 
letzten Jahren in offiziellen Stellungnahmen immer wieder betont 
haben, nicht nur die Wehrmachtsangehoerigen, sondern alle Soldaten 
oder gar alle Kriegstoten zu ehren -- wurde am 8.Mai abends ein weiter 
Bereich der Wiener Innenstadt abgesperrt und mit Platzverbot belegt. 
Ein Beobachter schaetzte das Polizeiaufgebot auf 300 Beamte. Betroffen 
war der gesamte Bereich zwischen Universitaet und Deutschmeisterplatz 
ab 18 Uhr 30.
Aufgerufen zu dieser Gedenkveranstaltung hatten der "Wiener 
Korporationsring" und der "Ring Volkstreuer Verbaende". Wer diesen 
Vereinen Naehe zum Nationalsozialismus vorwirft, muss mit rechtlichen 
Schritten rechnen. 2002 stellte der RVV Strafanzeige gegen 
SPOe-Funktionaere, weil sie das Totengedenken als NS-Veranstaltung 
bezeichnet haben sollen.
Genauer Ort und Zeitpunkt der Totendemo war bis kurz vor Beginn 
geheimgehalten worden. Dennoch kam es zu einer spontanen 
Gegenkundgebung.
(indymedia/akin)
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> Innsbruck: Nach FPOe-Kundgebung droht Nachspiel
Nach den spontanen Protesten von AntifaschistInnen bei der 
FPOe-Kundgebung am Innsbrucker Franziskanerplatz am 15. Mai war am Tag 
danach von juristischen Folgen die Rede. Konkret droht einigen 
AntifaschistInnen eine Anzeige.
Die FPOe hatte im Vorfeld bereits den Franziskanerplatz abriegeln 
lassen und Menschen, die ihrer Meinung nach dort nichts zu suchen 
hatten, weggeschickt. So wurde beispielsweise Migranten der Zugang 
meist verwehrt und zwei junge Frauen wurden als "Lesben" bezeichnet 
und weggeschickt. Der Andrang war jedoch bald unerwartet gross, so 
dass hunderte Antifaschisten an der Absperrung vorbei auf den Platz 
gelangen konnten.
Die Proteste verliefen durchaus friedlich. Unbekannte haben jedoch 
begonnen, Gegenstaende in Richtung Buehne zu werfen. Dies blieb aber 
die Ausnahme, die Mehrzahl der AntifaschistInnen liess sich nicht auf 
die Provokationen der Rechten ein.
(KJOe Tirol/gek.)
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> Wien: Axxept soll nicht umziehen
Die niederschwellige Sozialberatungssstelle "Axxept" in Wien-Mariahilf 
soll dort bleiben, wo sie ist. Das sagt zumindest der Wiener 
Gemeinderat -- und zwar einstimmig auf Antrag der Gruenen. Bislang war 
ja von einer Schliessung oder auch einer Verlegung dieser Anlaufstelle 
in die "Pankahyttn" die Rede gewesen.
Die zustaendige Stadtraetin Sonja Wehsely wird im Antrag aufgefordert, 
allfaellige Plaene zur Schliessung dieser Stelle zu unterlassen und in 
Zukunft ueber derartig wichtige Umstrukturierungen in der sozialen 
Arbeit der Stadt Wien rechtzeitig - das bedeutet vor einer 
endgueltigen Entscheidung - dem dafuer zustaendigen Ausschuss fuer 
Gesundheit und Soziales zu berichten.
Die Verlegung von Axxept in die Pankahyttn (s.a akin 13/08) waere auch 
auf grossen Widerstand gestossen, da sich die dort ansaessigen Punks 
nicht zwangsbetreuen lassen wollen. Wie die Stadtraetin und der 
unmittelbar zustaendige Fonds Soziales Wien mit dieser neuen 
Beschlusslage umgehen werden, bleibt abzuwarten.
(Gruene/akin)
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> Gruene: Ehereform und Platterprints
Die Bundesgruenen machen sich derzeit bei der von ihr doch oft so 
heftig umworbenen OeVP nicht viele Freunde, schlugen sie doch juengst 
eine Reform des Eherechts vor: Das im wesentlichen noch auf den 
Regelungen des Jahres 1811 beruhende Eherecht muesse endlich an die 
neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen -- Patchworkfamilien, viele 
Scheidungen -- angepasst werden, befand Frauensprecherin Brigid 
Weinzinger. Die Pflicht zum gemeinsamen Wohnsitz, der Ehezweck Kinder 
und die Treuepflicht sollten abgeschafft werden, Justizsprecher Albert 
Steinhauser forderte, bei Scheidung und Unterhalt auf das 
Verschuldensprinzip zu verzichten. Beim Unterhalt sollte vielmehr ein 
Sozialprinzip greifen. (1)
Peter Pilz hingegen aergert wieder mal den schwarzen Innenminister. Er 
hat ihm -- bei oeffentlichen Gelegenheiten -- die Fingerabdruecke 
abgenommen. Pilz und die Gemeinderaetin Marie Ringler praesentierten 
bei einer Pressekonferenz eine neue Kampagne, bei der sie Klebebilder 
mit den Fingerprints Platters verteilen. Damit will die Partei vor dem 
Missbrauchspotenzial der von der Regierung geplanten Abdruecke in 
Reisepaessen warnen. Paesse mit Fingerabdruecken sollen laut 
Passgesetznovelle bereits kommendes Jahr in Oesterreich Realitaet 
werden. Der Innenminister hat allerdings stets versichert, dass es 
keine zentrale Speicherung der entsprechenden Daten geben werde. Das 
glauben ihm die Gruenen nicht. So verwies Pilz auf eine geplante 
EU-Richtlinie, wonach eine zentrale Speicherung von Fingerabdruecken 
eingefuehrt werden soll. Er hofft nun darauf, eine Aenderung der 
geplanten EU-Massnahmen zu erwirken. (2) (Gruene/akin)
Die komplette Aussendungen:
(1) http://www.gruene.at/justiz/artikel/lesen/30026/ (mit Link zu 
einem fuenfseitigem Positionspapier)
(2) http://www.gruene.at/frieden_sicherheit/artikel/lesen/30068/
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