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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. Mai 2008; 19:08
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USA/Irak/Kanada:
> "Den Deserteuren droht harte Bestrafung"
Ende April sprach Rudi Friedrich mit Lee Zaslofsky, dem Koordinator
der War Resisters' Support Campaign, einer Unterstuetzungskampagne
fuer nach Kanada geflohenen US-Deserteure. Er berichtet ueber die
aktuelle Situation in der Zeitschrift "Kriegsdienstverweigerung im
Krieg", Ausgabe Mai 2008
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KDV im Krieg: Wie viele US-Deserteure sind im Moment in Kanada?
Lee Zaslofsky: Wir gehen davon aus, dass 200 bis 300 US-Deserteure
hier sind. Genaue Zahlen haben wir allerdings nicht. Von der War
Resisters' Support Campaign aus arbeiten wir mit etwa 50 zusammen, die
zumeist einen Asylantrag gestellt haben. Einige von ihnen sind erst
vor Kurzem gekommen.
KDV: Wie stellt sich die Situation fuer US-Deserteure in Kanada
derzeit dar?
Die groesste Gefahr ist, dass sie in die USA zurueckgeschickt werden.
Es ist zwar nicht sicher, was passiert - einige, die in die USA
zurueckgingen, wurden ohne groessere Probleme aus dem Militaer
entlassen - aber es besteht das Risiko, dass sie hart bestraft, ins
Gefaengnis gesteckt und unehrenhaft entlassen werden. Damit waeren sie
vorbestraft. Zudem kann es passieren, dass sie ihrer Einheit
ueberstellt und in den Irakkrieg geschickt werden.
Bei den ersten Betroffenen in Kanada sind die Asylverfahren beendet
oder stehen kurz vor dem Ende. Damit sind sie dazu verpflichtet,
Kanada zu verlassen. Einer von ihnen ist z.B. Corey Glass, der am 21.
Mai die endgueltige Entscheidung erhalten wird. Wir hoffen, dass er in
Kanada bleiben kann, aber es kann eben auch passieren, dass er
aufgefordert wird, das Land zu verlassen.
KDV: Warum wurden die US-Deserteure von den Fluechtlingsbehoerden
abgelehnt?
Die Behoerden wollten nicht die Frage einbeziehen, ob der Irakkrieg
legitimiert ist. Sie sagten ganz einfach, dass es fuer die
Asylantraege nicht relevant ist. Wir klagten gegen die Entscheidungen
und gingen bis vor das Bundesgericht, das diese Auffassung bislang
allerdings bestaetigte.
KDV: Welche weiteren Aktivitaeten fuehrt die War Resisters' Support
Campaign durch?
Fuer eine Petition an das kanadische Parlament haben wir bislang fast
50.000 Unterschriften gesammelt. Wir wollen sie ueber befreundete
Parlamentarier dem Parlament praesentieren. Zudem gibt es aus der
ganzen Welt Interesse der Medien. Kuerzlich gab es Artikel in der New
York Times und der Washington Post. Auch im deutschen Fernsehen wurde
darueber berichtet.
(gek.)
Kontakt
War Resisters' Support Campaign, Box 13, 427 Bloor Street West,
Kanada - Toronto ON M5S 1X7, Tel.: 001-416-5981222, E-Mail:
resisters{AT}sympatico.ca, http://www.resisters.ca
Connection e.V., Gerberstr. 5, D-63065 Offenbach, Tel.: 069-82375534,
Fax: 069-82375535, Email: office{AT}Connection-eV.de
Quelle: http://www.connection-ev.de/usa/can_zaslovsky08.html
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> Erratum
Auch der Deserteur und Buchautor Joshua Key sitzt nach letzten
Informationen immer noch in Kanada. In akin 13/08 hatten wir
faelschlich behauptet, er waere bereits in Haft. Allerdings kann das
mittlerweile sehr schnell doch der Fall sein, denn die letzte
Entscheidung ueber seinen Asylantrag soll unmittelbar bevorstehen. ###
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