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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. April 2008; 18:55
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Moderne Zeiten/Kommentar:

> Personalpolitik nach Postfuchsart

Personalabbau steht bei der Post seit Jahren auf der Tagesordnung.
Ueber eine Auffanggesellschaft bei der Staatsholding OeIAG sollen
unerwuenschte PostbeamtInnen still und heimlich entsorgt werden. Dort
werden sie dann solange mit unwuerdigen Dienstzuteilungen (temporaeren
Verleasungen) gemobbt bis sie von sich aus das Handtuch werfen. Wir
begruessen und solidarisieren uns daher mit den von der
Postgewerkschaft angekuendigten Kampfmassnahmen gegen die
Ausgliederung. Hoffentlich bleibt es nicht nur bei der verbalen
Kampfbereitschaft.

Einen "neuen" Weg des Personalabbau geht in Innsbruck die
Postdirektion in Tirol und Vorarlberg . Dort werden langjaehrige
Brieftraeger wegen Dienstverfehlungen gleich fristlos entlassen! Was
ist passiert: Mehrere Brieftraeger sollen Massensendungen nicht
ordnungsgemaess zugestellt haben, teile der Werbung landete im
Altpapier. "Selbstverstaendlich kann das niemand, aber mit einer
dienstrechtlichen Abmahnung waere diese Verfehlung auch zu beseitigen
gewesen."

Interessanter ist, wie man den "Uebeltaetern" auf die Spur kam: Der
Gruppenleiter schaltete den internen Erhebungsdienst der Post ein,
dieser installierte Kamaras und die PostlerInnen wurden ohne ihr
Wissen tagelang bei der Arbeit beobaochtet. In diesem Zuhammenhang
stellt sich fuer mich als Gewerkschafter die Frage, hat die Tiroler
Postdirektion, die sich ja bei besagten Fall so erbicht auf die
Einhaltung ihres Kundenauftrags versteckt, auch die notwendigen
gesetzlichen Weg fuer die Errichtung der Ueberwachungskameras
gewaehlt. Immerhin waere dafuer eine Betriebsvereinbarung mit der
Personalvertretung zwingend vorgeschrieben. Sei das nicht der Fall
gewesen, halte er die fristlosen Kuendigungen fuer ungueltig, den
Unrecht koenne sicher nicht Unrecht bestrafen. "In diesem Sinne gebe
dem Postsprecher Raidl recht, dieser Fall restlos aufgeklaert werden."

Zur Ergaenzung: Auch in einem anderen Fall nimmt es die Post AG mit
der Einhaltung der Gesetze nicht so genau: Bei Nachnahmesendungen
werden seit neuesten nicht nur das Geld, sondern auch Geburtsdatum
und - ort verlangt. Die Post begruendet dies mit einer gegen
Geldwaesche und Terrorismusfinanzierung gerichteten EU-Vorschrift.
Fuer Hans Zeger von der Datenschutzorganisation "Arge Daten" ist die
Vorgehensweise eigentlich unzulaessig. Er vermutet hinter dem Verweis
auf die Geldwaescheverordnung einen Vorwand, um staerker im
Direktmarketinggeschaeft taetig werden zu koennen.
(GLB Tirol/gek.)


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