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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. April 2008; 18:53
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Graz:

> Haus geraeumt

Das Grazer "Projekt A-Z", das einzige Projekt von den ingesamt vier
Hausbesetzungen in Oesterreich anlaesslich der Squatter Days, das die
ersten als 24 Stunden ueberstand (s.akin 11/08), wurde in der Nacht
von Freitag auf Samstag doch geraeumt.

Vorausgegangen war der Raeumung ein ploetzlicher Sinneswandel der
Hausbesitzerin, der Immobilienfirma BeWo, die urspruenglich
zugestanden hatte, nicht gleich eine Raeumung zu verlangen, sondern
auf ein etwaiges Kaufangebot durch die Stadt zu warten. BeWo verlangte
ploetzlich einen sofortigen Entscheid, was aber angesichts der
Terminplanung des Stadtrats nicht moeglich war. Daher kam es am
Donnerstag zu einem ersten Raeumungsbefehl durch die Polizei, der dann
mit Verspaetung doch noch exekutiert wurde.

Rathaus-SPOe, -KPOe und -Gruene hatten Unterstuetzung fuer das Projekt
versprochen. Dabei kam aber die gruene Neo-Vizebuergermeisterin Lisa
Ruecker ein wenig ins Schleudern, da der Koalitionspartner OeVP,
angefuehrt von Buergermeister Siegfried Nagl, nichts davon wissen
wollte.

Ruecker versuchte dann den politischen Spielraum zu erweitern, indem
sie vorschlug, in dem Haus auch drei Sozialprojekte der Stadt
unterzubringen, um so die Sache Nagl naeher zu bringen. Dieser hat
aber nichts verlauten lassen, dass ihm die Sache dann eher schmecken
wollte. Indes ist das Verhaeltnis zwischen den beiden
Koalitionspartnern sowieso nicht das Beste, da die Gruenen gerade der
OeVP Postenschacher bei den Grazer Stadtwerken vorwerfen.

Die BesetzerInnen aber waren ueber Rueckers Vorschlag auch nicht
sonderlich gluecklich. Die Conclusio eines Posting auf freiraum.at.tt
lief darauf hinaus, dass die erwaehnten Projekte sowieso hoechst
paternalistisch und darum mit Skepsis zu betrachten seien und
ausserdem damit bereits ein gutes Drittel des sowieso nicht riesigen
Objekts belegt waeren.

Da die BeWO dann aber vorzeitig die Raeumung verlangte, wurden solche
Planspiele sowieso obsolet.
-br-


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