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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. April 2008; 18:59
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EU/Strahlende Zukunft/Kommentar:
> Neue AKW-Propaganda
Gesern tagte zum dritten Mal die "Hochrangige Gruppe fuer nukleare 
Sicherheit und Abfallentsorgung" in Bruessel. Die von der EU- 
Kommission eingesetzte "Hochrangige Gruppe" soll den Boden fuer eine 
weitere Ausweitung der Atomenergie in Europa aufbereiten. Die 
EuropaeerInnen stehen einem Ausbau allerdings skeptisch gegenueber. 
Laut einer Umfrage der EU-Kommission vom Feber 2007 sind 61% der 
Ansicht, der Anteil der Atomkraft in der EU solle aufgrund der 
Unfallgefahr und des ungeloesten Abfallproblems zurueckgehen. 
EU-Energiekommissar Andris Piebalgs weiss, dass er einen Imagewandel 
zugunsten der Atomkraft herbeifuehren muss und zieht dafuer alle 
Register. Die Diskussionen, die oeffentlichkeitswirksam von der 
"Hochrangigen Gruppe" ueber gemeinsam anwendbare Sicherheitsstandards 
und die Entsorgung von Atommuell gefuehrt werden, sollen der 
europaeischen Bevoelkerung das Gefuehl geben, dass fuer diese Probleme 
auf europaeischer Ebene ernsthaft eine Loesung gesucht wird. Das 
Gegenteil ist der Fall: Gemeinsame Standards werden einer Nivellierung 
nach unten geopfert werden. Mehr als der kleinste gemeinsame Nenner 
wird bei europaeischen Sicherheitsstandards nicht herauskommen. Die 
EU-Kommission ist drauf und dran, sogar fuer das slowakische AKW 
Mochovce gruenes Licht zu geben -- trotz fehlender Sicherheitshuelle.
Die "Hochrangige Gruppe fuer nukleare Sicherheit und Abfallentsorgung" 
verfolgt auch das Ziel, das Nuklearpaket aus 2002 wieder auf den Tisch 
zu bringen. Es ist zu erwarten, dass die Richtlinienvorschlaege der 
Kommission zur Sicherheit von Nuklearanlagen und zur Entsorgung von 
hochradioaktiven Abfaellen noch in diesem Jahr unter der 
franzoesischen EU-Ratspraesidentschaft beschlossen werden. Diese 
Richtlinienvorschlaege bringen -- auch in der aktuellen Fassung --  
keine Sicherheit fuer Europa. Ein einziger Blick in die Richtlinien 
zeigt, dass keine konkreten Sicherheitsstandards festgesetzt werden, 
sondern dass die Mitgliedsstaaten diese nach eigenem (billigem) 
Ermessen festlegen koennen.
(atomstopp_oberoesterreich/gek)
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