**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. April 2008; 19:56
**********************************************************
Das Letzte:
> Die FPOe und ihre Liebe zur Literatur
*
ANFRAGE
des Abgeordneten Dr. Martin Graf und anderer Abgeordneter
an den Bundeskanzler der Republik Oesterreich
betreffend der Autorin El Awadalla und ihrer Publikationen.
Im Maerz 2005 machte die Schriftstellerin El Awadalla in der
ORF-Sendung "Die Millionenshow" den Haupttreffer und gewann 1 Million
Euro. Sie ist sohin Millionaerin.
Ein Jahr spaeter, 2006, gibt die selbe Schriftstellerin aus dem
linkslinken Spektrum ein Buch mit dem Titel "Wienerinnen" heraus. In
diesem Buch werden 23 Wienerinnen aus den 23 Wiener Bezirken
beschrieben, die zum Glueck nur der Phantasie der Autorin entspringen.
Zum Glueck deshalb, da eine davon Handgranaten im voll besetzten
Plenarsaal des Wiener Parlaments - wobei auch eine Schulklasse auf der
Galerie sitzt - zur Detonation bringt.
Der Kern der Geschichte - es geht um eine gewisse "Gretl" - liest sich
wie folgt: "Sie geht so oft ins Parlament zuhoeren, bis sie von
niemanden mehr beachtet wird. Viel Aufmerksamkeit hat ihr hier
freilich nie jemand geschenkt. Dann ist es endlich soweit:
Abstimmungen stehen auf der Tagesordnung, da sitzen immer viele
Abgeordnete im Saal. Sie packt ihre Tasche, unten die Granaten, oben
ein Strickzeug - und los geht's. Sie schliesst mir ihrem Leben ab.
[...] Die Galerie ist fast leer, nur eine Schulklasse fadisiert sich
am anderen Ende, an sogenannten Linken. Als kein Waechter in ihrer
Naehe ist, packt sie die Tasche aus. Sie zieht den Ring, wirft die
erste Granate, zieht den Ring, wirft die zweite Granate. Alles geht
durcheinander und kommt ihr doch vor wie in Zeitlupe. Krachen,
Schreien, Blut, Rauch." (El Awadalla, Wienerinnen. Geschichten von
guten und boesen Frauen. Wien 2006, ISBN 3-901960-35-X).
Es ist eine schiere Unglaublichkeit, dass ein solches Pamphlet,
welches als Anleitung zum Terror gegen hoechste Repraesentanten der
Republik Oesterreichs verstanden werden kann, vom Bundeskanzleramt
(Kunstfoerderung), der Stadt Wien und dem Land Burgenland finanziell
unterstuetzt wurde.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundeskanzler der Republik Oesterreich folgende
Anfrage:
1. Wie hoch belaeuft sich die finanzielle Unterstuetzung fuer das
gegenstaendliche Buch von El Awadalla?
2. Wurden auch andere Publikationen von El Awadalla vom
Bundeskanzleramt (Kunstfoerderung) finanziell unterstuetzt?
3. Wenn ja, welche?
4. In welcher Hoehe?
5. Wurde das Buch von jener Stelle, die die finanzielle Unterstuetzung
vergab, gelesen?
6. Wenn nein, warum nicht?
7. Nach welchen Kriterien werden finanzielle Unterstuetzungen fuer
Buchprojekte durch die Kunstfoerderung des Bundeskanzleramtes
vergeben?
8. Nach welchem Kriterium wurde das gegenstaendliche Buch finanziell
unterstuetzt?
9. Ist es im Bundeskanzleramt ueblich, dass Euro-Millionaere
finanziell gefoerdert werden?
10. Welche Person im Bundeskanzleramt war fuer die Vergabe dieser
finanziellen Unterstuetzung verantwortlich?
11. Sehen Sie einen Widerspruch zwischen Kunstfoerderung und einem
Buch, in dem ein Terroranschlag gegen das Parlament der Republik
Oesterreich, der als Anleitung zum Terror verstanden werden koennte,
unkritisch beschrieben bzw. gutgeheissen wird?
12. Wenn ja, warum?
13. Wenn nein, warum nicht?
*
Anmerkungen: Nicht die Autorin, sondern der Sisyphus-Verlag hat fuer
das Buch eine geringe Druckkostenfoerderung erhalten. Allerdings ist
Gusenbauer dafuer wohl kaum der richtige Ansprechpartner. Denn der
jetzige Bundeskanzler ist nicht fuer Kultur, sondern fuer Sport
zustaendig. Die Foerderung wurde noch von der alten Regierung erteilt,
als fuer dieses Ressort der damalige Bundeskanzler Schuessel und sein
Staatssekretaer Morak verantwortlich zeichneten. Hingegen ist die
Unfaehigkeit, der FPOe einen literarischen Text als solchen zu
verstehen, nicht naeher erlaeuterungswuerdig. (akin)
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin